Landesgericht Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

Quarantäne-Brecher: Viele Strafverfahren

Die Zahl der Anzeigen wegen Quarantäne-Verstößen ist in den vergangenen Wochen deutlich angestiegen. Das meldet die Staatsanwaltschaft Salzburg. Am Dienstag wurde ein mittlerweile Genesener verurteilt, der die Quarantäne missachtet hatte.

Der 47-jährige Bosnier ging trotz Absonderungsbescheid zwei Mal ins Freie – davon wurde er einmal bei einem Bankomaten in der Stadt Salzburg gefilmt, ein anderes Mal im Auto in einer Tiefgarage. Am Dienstag wurde er zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftige.

„Das ist eine vorsätzliche Straftat“

Die Leiterin der Salzburger Staatsanwaltschaft, Barbara Fischer, registriert in den vergangenen Wochen immer mehr Anzeigen von sogenannten Quarantäne-Brechern, auch weil die Polizei die Kontrollen offensichtlich verstärkt habe. „Es muss in der Bevölkerung endlich einmal ankommen, dass das Missachten eines Absonderungsbescheides ein vorsätzliches Vergehen wegen der Gefährdung durch ansteckende Krankheiten ist. Das führt in 100 Prozent der Fälle zur Strafantragsstellung durch die Staatsanwaltschaft und es erfolgen auch Verurteilungen“, schildert Barbara Fischer, Leiterin der Staatsanwaltschaft Salzburg.

In Salzburg wurden bisher sechs Quarantäne-Brecher verurteilt. Laut Staatsanwaltschaft schreckt man in besonders dreisten Fällen nicht davor zurück, Betroffene auch in Untersuchungshaft zu nehmen.