Wirtschaft

Bäckerei Ketter sperrt zu, viele Jobs weg

Die Bäckerei Ketter, eine der letzten größeren Salzburger Stadtbäckereien, stellt mit Ende Februar ihren Betrieb ein. Damit will der Eigentümer ein Konkursverfahren vermeiden. Mehr als 50 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs.

Die Schließung erfolgt in Abstimmung mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft. Als Grund für die Schließung nennt Geschäftsführer Hartmut Ketter die zunehmend schwieriger gewordene Situation im Handel in den vergangenen Jahren. Backshops in Supermärkten, in denen tiefgefrorene Teiglinge direkt im Markt aufgebacken werden, seien nur einer von vielen Faktoren, die die Situation im Handel für lokale Bäckereien seit Jahren zunehmend schwieriger machten.

Letztendlich zur Schließung gezwungen habe ihn aber die Coronakrise: Viele Gastronomiebetriebe und Kantinen würden als Abnehmer aktuell wegfallen. Um ein Konkursverfahren zu vermeiden, wolle er den Betrieb daher jetzt noch rechtzeitig ordentlich schließen, betont Ketter.

Mitarbeiter werden mit Ende Februar gekündigt

Die derzeit noch mehr als 50 Mitarbeiter sind dann mit Ende Februar gekündigt. Die Übergangszeit von gut einem Monat finde in Abstimmung mit dem Betriebsrat statt, sagt Daniel Mühlberger von der Produktionsgewerkschaft.

„Betriebsrat und Gewerkschaft unterstützen natürlich ab sofort die betroffenen Mitarbeiter – etwa bei Fragen zur Abfertigung oder noch offenen Urlaubsansprüchen. Wir helfen aber auch, wenn es darum geht, wie man sich beim AMS melden muss. Wir haben jetzt auch die Bilanz erhalten und werden sie prüfen. Vor allem wollen wir auch Jenen helfen, die kurz vor der Pensionierung stehen oder existenzielle Probleme haben, weil sie bisher eine Firmenwohnung benützt haben.“

„Schließung bedauerlich, aber notwendig“

Unter den Mitarbeitern befinden sich fast 20 klassisch ausgebildete Bäcker, die teils schon lange in dem Familienunternehmen arbeiten. Geschäftsführer Hartmut Ketter betont, er bedauere die Schließung, sie sei aus seiner Sicht jedoch notwendig. Bis Ende Februar werde noch produziert. Das Unternehmen stehe danach nicht zum Verkauf, betont Ketter.