Besichtigung Nachtslalom Flachau
ORF/T.Gonaus
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Sport

Das Märchen von der „Märchenwiese“

Flachau statt Kitzbühel, Hermann-Maier-Strecke statt Ganslernhang! Die Slalom-Asse sind am Samstag und Sonntag zu Gast in Salzburg und nicht allen gefällt das. Manuel Feller hat teamintern und außerhalb eine Diskussion entfacht, weil er die Strecke in Flachau (Pongau) als „Märchenwiese“ tituliert hat.

Der Trainer ist über den Sager böse, Manuel Feller bleibt aber dabei. ORF Salzburg Sportchef Christopher Pöhl findet, eigentlich hat Feller ja Recht:

Start des „Skimärchens“

…es war einmal ein lustiger Maurer aus einem kleinen Skidorf im Salzburgerland. Seine Eltern gaben ihm den Namen Hermann, und der Hermann wollte es schon als kleiner Bub wissen. Er selbst war immer von sich überzeugt, aber den anderen fehlte der Glaube an den Burschen. Hermann war das egal. Er hielt an seinem Traum fest, und wartete mehr oder weniger geduldig auf seine Chance. Am Dreikönigstag vor 25 Jahren war es dann soweit. Ein guter Geist und Unterstützer namens Alex (Reiner) ermöglichte dem geprüften Skilehrer, dass er mit den Großen mitfahren durfte. Zuhause, vor der Haustür, auf seinem Berg am Grießenkar. Der Hermann war damals 23 Jahre alt, voller Tatendrang und wollte es allen beweisen: „Ich hätte mit Kamera am Kopf fahren sollen. Da habe ich gesagt, das interessiert mich eigentlich nicht, weil dann muss ich wieder so langsam fahren, damit ihr schöne Bilder habt, oder ihr habt gar keine Bilder, wenn man gegen die Stangen fährt. Die Kamerafahrt hat Gott sei Dank Reinfried Herbst übernommen, und ich konnte dann ganz befreit fahren.“

Unglaubliche Erfolge und tragische Unfälle

Es war der Anfang eines Märchens, mit vielen spannenden Kapiteln. Von unglaublichen Erfolgen, Olympiasiegen, Weltmeistertiteln, Weltcupsiegen, von wilden Stürzen, tragischen Unfällen, einem happy end mit einer Weltcupstrecke, die mittlerweile als Hermann-Maier-Strecke benannt ist. Der unterschätzte Skiheld aus Flachau, hat an seine Märchenpiste nur die besten Erinnerungen: „Das war natürlich ein Kinderspiel. Ich bin bin mein ganzes Leben noch nie auf so einer schönen Piste gefahren, und habe gedacht, da kann eigentlich ein jeder Depp runter fahren. Diesen Sichtungslauf hat es offensichtilch gebraucht, das dann wirklich auch die Letzten überzeugt gewesen sind. Ich bin dann am nächsten Tag nach Frankreich angereist, und dann ging es Schlag auf Schlag mit den Siegen.“

Rückblick auf 25 Jahre Rennen in Flachau

Neben dem schon traditionellen Flutlichtrennen der Damen, gab es in Flachau unregelmäßig auch Herrenrennen! Die Geschichte beginnt vor 25 Jahren, am 6.Jänner 1996 mit den Herrenriesentorlauf, mit Vorläufer Hermann Maier und Sieger Urs Kälin aus der Schweiz. Den Slalom am nächsten Tag hat dann Alberto Tomba gewonnen.

Für zwei österreichische Heimsiege hat Benjamin Raich im Riesentorlauf (1999, 2004) gesorgt. Beim Weltcupfinale 2002 waren Michael von Grünigen (Riesentorlauf) und Ivica Kostelic(Slalom) die Gewinner. Der Kroate setzte sich auch 2011 beim bisher letzten Herrenslalom am Grießenkar durch.

Je einmal trugen sich der Finne Kalle Pallander (Slalom 2004) und der Kanadier Tom Grandi (Riesentorlauf Dezember 2004) in die Siegerliste ein. Lokalmatador Hermann Maier schaffte es 1999 als Dritter auf das Stockerl.

Hermann Maier und Christopher Pöhl
ORF