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Chronik

Reintesten: Reaktionen sind durchwachsen

Im Nationalrat ist am Donnerstag die Gesetzesvorlage zum sogenannten Reintesten beschlossen worden. Künftig wird es mittels Covid-Tests möglich sein, an Kultur- oder Sportveranstaltungen teilzunehmen, in Hotels zu übernachten, oder Restaurants zu gehen.

Leere Stadien, leere Veranstaltungssäle, leere Hotelzimmer. Die Corona-Krise hat viele Branchen massiv getroffen. Nun soll es zumindest theoretisch die Möglichkeit geben, sich nach dem Ende des Lockdowns für einen Urlaub oder einen Besuch eines Fußballspiels reinzutesten. Stephan Reiter, Geschäftsführer des FC Red Bull Salzburg, spricht von einem positiven Vorstoß.

„Wir begrüßen natürlich grundsätzlich jede Initiative die gestartet wird, um es wieder zu ermöglichen, auch Fans im Stadion begrüßen zu dürfen. Derzeit ist es wahrscheinlich schwer zu beurteilen – wenn es nur irgendwie organisatorisch und auch wirtschaftlich machbar ist, das umzusetzen, was zur Zeit die Regierung plant – und zur Zeit weiß es leider nur die Regierung. Weder in den Clubs, noch in der Bundesliga haben wir Informationen erhalten. Dann werden wir das eingehend prüfen und probieren es umzusetzen.“

Kulturbranche glaubt nicht an baldiges Aufsperren

In der Kulturbranche hat man zum Teil mit Livestreams versucht, sich etwas über die vergangenen Wochen zu retten. Große Hoffnungen auf ein baldiges Aufsperren hege die Branche angesichts der Infektionszahlen aber nicht, sagt Thomas Randisek, Geschäftsführer der Salzburger Kulturstätten. „Wir wissen, dass es jetzt Mutationen des Corona-Virus aus Großbritanien und Südafrika gibt, die wesentlich aggressiver sind, als das Virus den wir derzeit kennen und haben. Vielleicht wäre es klüger gewesen, überhaupt zu sagen, wir sperren die Kulturstätten bis Ende Februar oder Mitte März zu. “

Randisek hält dies für die klügere Variante, und ergänzt, es sei mehr als fraglich, ob alle Kulturstätten überhaupt die Möglichkeit nutzen werden, wieder aufzusperren: „Unter den Bedingungen, die derzeit vorgegeben sind, ist es sowieso nur möglich, dass mittlere und große Häuser, diese Auflagen erfüllen können. Bei den kleineren Kulturstätten – und davon vertreten wir ja auch über 40 – werden Veranstaltungen kaum möglich sein.“

Klares JA zum Reintesten von Hotellerie

Ein klares Ja zum Reintesten kommt von der Hotellerie. Dort wird ja schon von einer gelaufenen Wintersaison gesprochen, sollte der Lockdown verlängert werden. Aufzusperren unter der Voraussetzung, dass die Gäste getestet sind, sei auch organisatorisch machbar, sagt Walter Veit, Vizepräsident der österreichischen Hoteliervereinigung.

„Natürlich können wir als Hoteliers nicht die Verantwortung dafür übernehmen, ob das alles korrekt gelaufen ist. Es gibt immer eine Eigenverantwortung, und auf diese sollte man auch zählen. Aber ja, das nehmen wir alles in Kauf, denn es geht schlussendlich um unsere Mitarbeiter, wo wir wirklich Angst haben, dass uns immer mehr in der Branche verloren gehen.“ Eine Kritik ist sowohl aus Sport, Kultur und Hotellerie zu hören: Wie immer gebe es derzeit nur Ankündigungen – was fehlt, ist ein konkreter Zeitplan.