Kirchturm und Kirche von Rehhof bei Hallein im Morgenlicht
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Religion

Weniger Kirchenaustritte, trotzdem Sparbudget

Im Jahr 2020 haben in der Erzdiözese Salzburg um knapp vier Prozent weniger Menschen die katholische Kirche verlassen als noch 2019. Dennoch beschloss die Diözesanleitung für das heurige Jahr ein Sparbudget – als Folge der Coronavirus-Krise.

Im Jahr 2020 sind in der Erzdiözese Salzburg 5.177 Personen aus der katholischen Kirche ausgetreten – 3.829 im Bundesland Salzburg und 1.348 im Tiroler Teil der Erzdiözese. 2019 wurden noch insgesamt 5.405 Austritt in der Erzdiözese verzeichnet. Dem gegenüber standen 2020 408 Wiedereintritte in die katholische Kirche. Mit 31. Dezember 2020 gab es damit 327.158 Katholiken im Land Salzburg und 126.122 im Tiroler Teil der Erzdiözese.

Lackner: „Es braucht eine neue Glaubwürdigkeit“

Trotz des Rückgangs der Kirchenaustritte könne die Erzdiözese diese Zahlen nicht einfach nur zur Kenntnis nehmen, betonte Erzbischof Franz Lackner. Er wolle mit jedem Ausgetretenen in Kontakt treten. Zwar werde oft der Kirchenbeitrag als Grund für den Austritt genannt, so der Erzbischof. Dahinter aber stehe meist eine längere Entfremdung von der Kirche. Lackner ist deshalb überzeugt: „Letztlich braucht es eine neue Glaubwürdigkeit – bei der Kirche wie bei jedem Einzelnen.“

Weniger Kirchenbeitragseinnahmen erwartet

Parallel dazu gibt es für 2021 aber ein 55,5-Millionen-Euro Sparbudget für die Erzdiözese: Denn die Einnahmen aus dem Kirchenbeitrag leiden nicht nur durch Kirchenaustritte, sondern auch durch die hohe Arbeitslosigkeit als Folge der Coronavirus-Krise. Deshalb sei die Budgeterstellung nur „mit großen Anstrengungen“ möglich gewesen, betonte Cornelius Inama, Finanzchef der Erzdiözese. Er rechnet 2021 mit 48,9 Millionen Euro Kirchenbeitrags-Einnahmen – um 117.000 Euro weniger als 2020.

Kürzungen habe es unter anderem im Baubudget der Erzdiözese gegeben – hier wurden zehn Prozent gestrichen. Größter Budgetposten mit 30,8 Millionen Euro seien die Kosten für die rund 900 Diözesanmitarbeiter. Hier soll in den nächsten Jahren durch „natürlichen Abgang“ gespart werden, betonte die Erzdiözese bereits im Herbst – mehr dazu in Eintrittsgeld im Dom ab 2021 Teil von Sparpaket (salzburg.ORF.at; 29.9.2020).