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Chronik

Debatte um Skilehrer-Ausbildung trotz Lockdowns

Ski- und Snowboardlehrerkurse mit Übernachtung im Mehrbettzimmer trotz Coronavirus-Lockdows sorgen jetzt für Aufregung: Nach den 17 CoV-positiven britischen Prüfungsanwärtern in Jochberg (Tirol) fragen sich viele, ob nicht Änderungen im Ablauf der Ausbildung notwendig wären.

Insgesamt 50 Personen absolvieren derzeit in Maria Alm (Pinzgau) ihre Ausbildung zum Skilehrer, bestätigt der Obmann des Salzburger Ski-und Snowboardlehrer-Verbandes, Gerhard Sint. Es handle sich ausschließlich um Dänen, Holländer und Österreicher – Briten seien keine dabei. Auch für alle anderen im Jänner geplanten Kurse hätten sich keine Engländer angemeldet, betont Sint.

Die Aufregung um die Unterbringung der Auszubildenden in Mehrbettzimmern in Zeiten der Corona-Pandemie könne er zwar zum Teil nachvollziehen – die Einzelheiten zum Ablauf der Kurse seien aber mit den jeweiligen Behörden abgeklärt, sagt Sint.

„Bewerber müssen negativen Covid-Test vorweisen“

„Die Leute, die bei uns die Ausbildung zum Skilehrer machen, müssen am Tag ihrer Anreise einen negativen Covid-Test vorweisen“, betont Sint. „Vorher dürfen sich ihr Quartier nicht beziehen. Wir haben zum Beispiel vor einigen Tagen in einem Vier-Sterne-Hotel in Maria Alm einen Kurs gestartet, bei dem unsere Kandidaten in Einbett-, Zweibett- und zum Teil auch in Dreibettzimmern untergebracht sind. Da müssen die Leute jeweils unter sich bleiben, und niemand darf in ein anderes Zimmer gehen. Und auch innerhalb der Gruppe bleiben die Leute unter sich, da haben wir schon Vorsichtsmaßnahmen getroffen.“

Zudem sei die Unterbringung in Mehrbettzimmern auch eine Kostenfrage, ergänzt Sint. Seit dem Start der Ausbildungen im November habe es auch keinen einzigen positiven CoV-Fall gegeben. Die aktuelle Situation bereite aber Sorgen, räumt der Obmann des Salzburger Ski-und Snowboardlehrer-Verbandes ein.

Noch acht Kurse geplant

„Schön langsam frage ich mich ohnehin, wozu wir jetzt überhaupt noch Skilehrer ausbilden. Denn es zeichnet sich ab, dass die Saison heuer nicht mehr so richtig in Fahrt kommen wird. In Deutschland wird ja schon überlegt, den Lockdown bis März zu verlängern. Bisher sind wir doch davon ausgegangen, dass es von Februar bis Ostern noch eine Wintersaison gibt, wo wir unsere Skilehrer natürlich brauchen“, sagt Sint.

Vorgesehen seien jetzt bis zum Ende der zweiten Aprilwoche noch insgesamt acht Fortbildungskurse. Ob es dabei bleibt, oder Kurse getrichen werden, das entscheide sich letztlich aber anhand der aktuellen Infektionszahlen und der Vorgaben der Regierung, ergänzt Sint.