43 Bewohner und 20 Mitarbeiter wurden positiv getestet, das bestätigte die Gesundheitsbehörde der Stadt Salzburg. Die ersten Fälle seien vor etwa sieben bis zehn Tagen aufgetreten, sagte Karl Schupfer, Sprecher der Stadt Salzburg. In der ÖJAB-Seniorenwohnanlage in Aigen stehen insgesamt 118 Plätze zur Verfügung stehen. Das heißt, dass derzeit etwas mehr als jeder dritte Bewohner betroffen sein dürfte.
„Das Contact Tracing läuft auf vollen Touren. Im Heim gibt es entsprechende Notfallpläne, die betroffenen Bewohner wurden isoliert“, sagte Schupfer. Zehn positiv getestete Bewohner wurden in das externe Quarantäne-Quartier Klink Wehrle der Stadt Salzburg übersiedelt.
„Virus nach Spaziergang ins Haus getragen“
Laut Angaben der Heimleitung infizierte sich eine psychisch beeinträchtige Bewohnerin bei einem Spaziergang in der Stadt Salzburg mit dem Virus. Am 3. Jänner fiel das Testergebnis der symptomfreien Bewohnerin dann positiv aus. Aufgrund Ihrer psychischen Erkrankung verließ die Bewohnerin trotz Absonderungsbescheids ihr Zimmer und steckte so weitere Personen im Heim an.
„Da wir die Bewegungsfreiheit unserer Bewohnerinnen und Bewohner nicht einschränken dürfen, haben wir keine Handhabe gegen solche Situationen“, sagte ÖJAB-Geschäftsführerin Monika Schüssler. „Das ist ein grundsätzliches Problem: Wie geht man mit Menschen um, die das Risiko einer COVID-19-Ansteckung aufgrund ihrer psychischen Erkrankung oder aufgrund von Demenz nicht verstehen können?“
Cluster trotz regelmäßiger Tests
Schüssler ergänzte, dass alle Mitarbeiter mit FFP2-Masken arbeiten würden. Seit November 2020 würden die Mitarbeiter bei Dienstantritt getestet. Seit 3. Jänner müssten auch alle Bewohner täglich zum Test, so die Geschäftsführerin. Impfungen habe es in dem Heim bisher nicht gegeben.
Aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens sind Besuche in der ÖJAB-Seniorenwohnanlage Aigen bis auf Weiteres nicht gestattet. Ausgenommen davon sind Angehörige von Bewohnern, die im Sterben liegen.