Zellstofffabrik Hallein
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Wirtschaft

Bioethanol für die Zapfsäule aus Zellstofffabrik

Seit wenigen Tagen läuft in der Zellstofffabrik in Hallein (Tennengau) die Herstellung von Bioalkohol. Das Ethanol wird an die OMV verkauft – als Zusatzstoff für Benzin an der Zapfsäule.

Bioenergie wird zu einem immer wichtigeren Geschäft für die Halleiner Zellstofffabrik. Mittlerweile macht sie 20 Prozent ihres Umsatzes mit Biogas, einem Heizkraftwerk, der Biostromproduktion – und jetzt eben mit dem Bioethanol. Der Alkohol wird aus Resten der Zellstoffherstellung gewonnen. Die Anlage sei die einzige in Österreich, in der Ethanol aus Holz hergestellt werde, ist man in Hallein stolz. Die neue Produktion ist auch ein zusätzliches Standbein für die Fabrik.

Bioethanol Tank Zellstoff Hallein
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Bei der Zellstofffabrik kann Bioethanol in großen Mengen hergestellt werden

Das Bioethanol wird an die OMV verkauft, die es in das Benzin mischt. Das ist Bestandteil des E5-Treibstoffs, der seit Jahren in der EU Pflicht ist. Die Ethanol-Produktion bringe aber auch für das Kerngeschäft mit dem Zellstoff etwas, sagt Jörg Harbring, Geschäftsführer der Austrocel Hallein: „Wir sind dadurch in schlechten Zeiten wie dem vergangenen Jahr international wettbewerbsfähiger. Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, eine grünes Austrocel zu werden. Wir sind mittlerweile sowas wie eine Bio-Raffinerie“.

Monatlich 35 Millionen Liter möglich

Für die neue Bio-Ethanolherstellung hat die Zellstofffabrik 42 Millionen Euro investiert. Vorerst werden monatlich eineinhalb Millionen Liter Alkohol an die OMV geliefert. Diese Menge soll aber nach und nach steigen. Denn zum einen sei die OMV über den Ethanol-Lieferanten in Österreich froh, sagt Harbring. Und zum anderen ist die Produktion in Hallein auf bis zu 35 Millionen Liter Ethanol pro Jahr ausgelegt.