Gleich drei brisante Themen wurden bei der Senatssitzung der Uni Salzburg diskutiert, die alle miteinander verwoben sind. Ein Thema ist ein Abwahlantrag gegen den amtierenden Rektor. Seit gut einem Jahr ist Hendrik Lehnert Rektor der Universität Salzburg. In einem anonymen Papier werden nun etliche Punkte angeführt, warum er das nicht länger sein soll. Vorwürfe, die der Mediziner allesamt zurückweist.
Warum dieses anonyme Papier überhaupt im Senat behandelt wird, ist so zu erklären: Die Vorwürfe seien derart detailliert angeführt, dass man an ihnen nicht vorbeigehen könne, sagt Senatsvorsitzender Wolfgang Faber, Professor an der juridischen Fakultät.
Brisante Senatssitzung: Steht Unirektor vor Abwahl?
Die Sitzung des Senats der Universität Salzburg am Dienstag wird die spannendste seit vielen Jahren. Gleich drei brisante Themen stehen auf der Tagesordnung. Themen, die alle irgendwie miteinander verwoben sind. Eines davon ist ein Abwahlantrag gegen den amtierenden Uni-Rektor.
Auch umstrittene Struktur-Reform ist Thema
Im Senat der Uni sind Lehrende ebenso vertreten wie Studierende und Verwaltungsmitarbeiter. Es geht bei der Sitzung am Dienstagnachmittag aber auch – und das hängt ganz direkt mit dieser von manchen angestrebten Abwahl Lehnerts zusammen – um eine geplante Struktur-Reform an der Uni Salzburg, die einigen nicht passt.
Umstrittener Führungsstil?
Die Reformpläne von Rektor Hendik Lehnert stoßen auf teils massive Widerstände. Es geht um neue Fakultäten auf der einen Seite und um Machtverlust auf der anderen Seite – hier stoßen Reformer auf Bewahrer. Faktum ist, dass die Strukturreform aber nur ein Auslöser für den bislang anonymen Antrag auf die Abwahl des Rektor ist. Hendrik Lehnert stößt mitunter auch mit seinem Führungsstil auf Kritik. Lehnert trat sein Amt erst vor gut einem Jahr an, der Medizinprofessor war zuvor Präsident der Uni Lübeck.
Lehnert hat auch Befürworter für Reformkurs
Bestellt wurde er auch deshalb, um an der Uni Salzburg längst überfällige Reformen einzuleiten und klare Strukturen zu schaffen. An der Uni Salzburg formierten sich in der Zwischenzeit aber nicht nur die Kritiker des Rektors, sondern auch die Befürworter eines Reformkurses. An der Uni Salzburg sind rund 18.000 Studenten eingeschrieben, prüfungsaktiv ist aber nur etwas mehr als die Hälfte. Geld vom Bund soll es künftig nur noch für diese Studenten geben.
Abstimmung könnte knapp ausfallen
Und da kommt der dritte Punkt der Senatssitzung ins Spiel: das neue Universitätsgesetz, in dem auch die Zuteilung der Bundesmittel geregelt ist. Die 26 Mitglieder des Senats an der Uni Salzburg haben also viel zu diskutieren.
Kern (ORF) über Senatssitzung
ORF-Reporter Karl Kern berichtet über die Sitzung des Senats der Universität Salzburg am Dienstag. Gleich drei brisante Themen stehen auf der Tagesordnung.
Ein Antrag auf Abwahl des Rektors ist übrigens nur mit den Stimmen der Professoren und Professorinnen möglich, aber selbst wenn sie am Dienstag für eine Abberufung des Rektors stimmen – und es könnte ein durchaus knappes Rennen werden – die Letztentscheidung darüber hat ohnehin der Universitätsrat. Und in diesem Quasi-Aufsichtsrat der Uni dürfte Hendrik Lehnert eine Mehrheit haben.
