Naturwissenschaftliche Fakultät Universität Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
Wissenschaft

Uni-Mitarbeiter kritisieren Rektor-Abwahlantrag

Einerseits gibt es seit Monaten Kritik am Reformkurs von Uni-Rektor Hendrik Lehnert und seit dieser Woche einen anonymen Abwahlantrag. Andererseits formieren sich nun amehr als 200 Unterstützer des Rektors, die den Reformkurs verteidigen und das Vorgehen der Kritiker ablehnen.

Per Onlinepetition machen nun über 200 Professoren und Uni-Mitarbeiter ihrem Unmut über die zunehmend schärfer geführte öffentliche Debatte rund um die Zukunft der Paris-Lodron-Universität Luft. Die Unterzeichner, unter denen sich etwa der Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät Arne Bathke oder auch der Leiter der Politikwissenschaft Reinhard Heinisch finden, distanzieren sich ausdrücklich von der Vorgehensweise des anonymen Abwahlantrags gegen Rektor Hendrik Lehnert.

Sie befürchten einen schweren Imageschaden für die Universität und fordern die Kritiker auf zurückzukehren zu einer konstruktiven Debatte rund um den geplanten Reformprozess der Universität.

Universitätsrektor Hendrik Lehnert sitzt an Schreibtisch
ORF
Über Rektor Hendrik Lehnert wird in diesen Tagen heftig diskutiert

Kritik an Reformplänen, personelle Differenzen

An der Universität Salzburg stießen die Reformpläne von Rektor Hendrik Lehnert teils auf Kritik, vor allem die geplante Veränderung der Struktur der bestehenden vier Fakultäten. Dazu kamen noch personelle Turbulenzen. Innerhalb von vier Monaten legten zwei Vizerektoren ihr Amt zurück. In einer Sitzung am 15. Dezember soll offenbar darüber abgestimmt werden, ob der Unisenat den Antrag auf Abberufung an den Unirat stellt.

„Versuch, den Reformprozess zu stoppen“

Aus Sicht der Befürworter sei die Reform überfällig damit die Universität internationaler und leistungsfähiger werde. Die Unterzeichner der Onlinepetition befürchten, dass die Reformkritiker versuchen, durch eine mögliche Abwahl des Rektors den Reformkurs zu stoppen. Dem erteilt der Vorsitzende des Universitätssenats Wolfgang Faber allerdings eine Absage. Auch wenn sich der Senat am kommenden Dienstag sowohl mit den Plänen zur geplanten Strukturreform der Uni als auch mit dem anonymen Abwahlantrag gegen Rektor Hendrik Lehnert befassen wird sind die beiden Themen jedenfalls strikt voneinander zu trennen, so Faber.

In dem Ablehnungsantrag sind laut dem Grünen Landesgeschäftsführer LAbg. Simon Heilig-Hofbauer auf insgesamt 38 Seiten schwerwiegende Vorwürfe gegen den Rektor erhoben worden. Diese würden teilweise auch ein bezeichnendes Licht auf die Zusammenarbeit im Rektorat werfen, mehr dazu in Uni Salzburg: Amtsenthebung von Rektor beantragt (salzburg.ORF.at, 7.12.2020)