Der 39-Jährige soll der Komplize jenes 43-jährigen Tschechen sein, der heuer im Juli wegen schweren Raubs, erpresserischer Entführung, Brandstiftung und schwerer Nötigung angeklagt wurde. Dieser erste Verdächtige ist seit März 2020 in der Justizanstalt Salzburg in Untersuchungshaft und wartet dort auf den Prozess.
Der Mittwochfrüh festgenommene 39-jährige Tscheche wird nun bis zu seiner Auslieferung nach Österreich in Tschechien im Gefängnis festgehalten.
DNA-Spuren lieferten entscheidenden Hinweis
Die genauen Umstände der Festnahme waren der Salzburger Polizei am Mittwoch noch nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass der 39-Jährige mit Haftbefehl gesucht wurde. Laut DNA-Spuren sei er mit hoher Wahrscheinlichkeit an dem Überfall auf die Salzburger Juweliersfamilie beteiligt gewesen.
Auf die Spur der Verdächtigen waren die Kriminalisten bei den Ermittlungen im Umfeld des 43-jährigen Landsmannes gekommen. Aufgrund des DNA-Vergleichs des 39-Jährigen mit Spuren vom Tatort gehen die Ermittler davon aus, dass sich auch er am Tatort am Rande der Landeshauptstadt aufgehalten hat.
In Villa gestürmt und Geiseln genommen
Der Überfall auf die Juweliersfamilie auf dem Heuberg in Koppl (Flachgau) fand zu Mariä Himmelfahrt 2019 statt. Bei dem Überfall drangen drei maskierte Männer über die unversperrte Balkontür in die Villa der Familie ein. Sie bedrohten den Familienvater, seine Frau, die zwei Kleinkinder des Paares sowie das Au-pair-Mädchen. Einer der Täter hatte eine Faustfeuerwaffe bei sich.
Das Trio fesselte die Erwachsenen, dann wurde die Juwelierin gezwungen, in das am Feiertag geschlossene Geschäft nach Salzburg zu fahren, um Schmuck zu besorgen. Die Räuber durchsuchten die Villa nach Wertgegenständen.
Villa in Brand gesetzt um Spuren zu verwischen?
Während die Frau der Forderung nachkam, zwangen die Maskierten das Au-pair und die zwei Kinder in ein Auto. Der Vater musste gefesselt in den Kofferraum steigen. Anschließend setzten die Männer die Villa an mehreren Stellen in Brand, vermutlich um Spuren zu zerstören, und flüchteten in dem Pkw. Doch der Wagen blieb in einem nahen Waldstück hängen. Die Täter setzten deshalb die Flucht zu Fuß fort. Wanderer befreiten die Geiseln aus dem Auto. Über den Wert der Beute machte die Polizei keine Angaben.