Das beliebte Familien-Skigebiet Gaißau-Hintersee ist nach Jahren der Krise nun endgültig Geschichte. Alle Lifte werden abgebrochen. Das haben am Freitag die neuen Eigentümer bekanntgegeben. Die Pachtverhandlungen mit einem wichtigen Grundbesitzer im Skigebiet seien endgültig gescheitert. Alle anderen hätten schon unterschrieben.
Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
TOURISMUS

Neue Regeln für Pistengeher in Gaißau

Läuft alles planmäßig, kommt Schnee und gibt die Bundesregierung Österreichs Skilifte frei, dann will auch die wiederbelebte Skischaukel Gaißau-Hintersee (Tennengau/Flachgau) nach zwei Jahren Stillstand am 17. Dezember wieder starten. Für die vielen Pistengeher gibt es neue Spielregeln.

Es wird von beiden Seiten der Skischaukel eine eigene Aufstiegsspur für Pistengeher geben. Für diese Gäste sei ein eigenes Konzept ausgearbeitet worden, sagt Berthold Lindner, einer der beiden neuen Geschäftsführer. Der in Wien als Rechtsanwalt tätige Oberösterreicher kennt kleine Skigebiete aus seiner Heimat Hinterstoder am Fuß des Toten Gebirges.

Pistengeher seien den neuen Betreibern in Gaißau-Hintersee weiterhin willkommen, so Lindner: „Sie waren in der Vergangenheit hier auch immer willkommen. Oberstes Gebot ist natürlich, die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.“

Räumlich getrennte Aufstiegsspur

Alle Beteiligten – das sind in Gaißau-Hintersee ab heuer wieder Skifahrer, Snowboarder, Pistengeher und Pistenpersonal. Der Aufstieg für die Pistengeher sei heuer nur noch beim linken Pistenrand erlaubt, betont Lindner: „Die Bereiche werden von uns räumlich getrennt durch eine Barriere. Dadurch gefährden sich Pistengeher und Skifahrer nicht gegenseitig.“

Der Alpenverein war in die Ausarbeitung des Konzeptes eingebunden und sei mit der Lösung zufrieden, sagt Gerd Frühwirth, stellvertretender Vereinsvorsitzender der ÖAV-Sektion Salzburg-Stadt: „Diese Rahmenbedingungen kann man sich nur wünschen. Wenn ich andere Skigebiete denke, wo es überhöhte Preise und schwer praktikable Routenführungen oder Aussperrungen gibt, dann muss man sagen: In Gaißau-Hintersee wird den Tourengeher ein breites Gebiet zur Verfügung gestellt. Wenn man sich an die Regeln hält.“

Saisonkarten auch für Pistengeher

Wenn Pistengeher in Gaißau-Hintersee heuer unterwegs sein wollen, dann müssen sie pro Person eine Zehn-Euro-Tageskarte erwerben. Inkludiert sind Parkplatz, Pistenrettung und eine beliebige Bergfahrt mit einem Lift. Es gibt auch spezielle Saisonkarten für Pistengeher – um 105 Euro pro Person – inklusive Liftfahrt an jedem Tag und Parkplatz. Die „normale“ Saisonkarte für unbegrenzte Liftbenützung und Parken kostet 290 Euro für Erwachsene. Besitzer solcher Karten können auch beliebig oft als Pistengeher unterwegs sein.

Zum Vergleich: Im vergangenen Winter wurden von lokalen Grundbesitzern noch acht Euro Parkgebühr pro Auto eingehoben – ohne jede Liftbenützung.

„Wir maximieren heuer das Erlebnis“

Der neue Geschäftsführer begründet den Preissprung heuer um zwei Euro mit anderen Rahmenbedingungen, verbessertem Angebot und mehr Qualität: „Wir haben zusätzliche Möglichkeiten zum Skifahren geschaffen. Der Pistengeher bekommt von uns mit dem eigenen Ticket eine neue Möglichkeit. Man kann zum Beispiel von Gaißau hinaufgehen und nach Hintersee hinunterfahren. Dann kann man mit dem Lift wieder zurückkommen auf die Gaißauer Seite. Damit lässt sich das Erlebnis maximieren.“

Abendskitouren sind im heurigen Winter nur noch am Mittwoch erlaubt. Aus Sicherheitsgründen werden die Pisten wegen Präparierungsarbeiten an den übrigen Tagen gesperrt.