Arbeitsmarktservice AMS Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Wirtschaft

Lehrstellen: Jugendliche tauchen laut AMS ab

Seit der Krise wird es laut dem Arbeitsmarktservice in Salzburg (AMS) immer schwieriger, Lehrstellensuchende zu erreichen. Viele würden sich laut AMS weder telefonisch noch per E-Mail melden.

Außerdem müssen einzelne Kursangebote für Lehrlinge fünffach überbucht werden, damit überhaupt genügend Jugendliche für den Kurs zusammenkommen. In Salzburg kommt ein Lehrling auf vier offene Lehrstellen. Seit der Pandemie seien aber laut AMS-Geschäftsführerin Jacqueline Beyer viele der 313 Lehrstellensuchenden untergetaucht. „Wir müssen unsere Kurse, die unterstützen, damit Jugendliche eine Lehrstelle bekommen, fünffach überbuchen, um einen Kurs voll zu bekommen. Die Jugendlichen erscheinen einfach nicht und sind für uns am Telefon nicht erreichbar.“

AMS: Jugendarbeitslosigkeit wird steigen

Beyer sieht aber nicht das fehlende Angebot als Grund für das Untertauchen der Jugendlichen. Insgesamt fallen in Salzburg zwar viele Lehrstellen in die Tourismusbranche, rund 65 Prozent seien aber außerhalb des Tourismusbereichs – abgedeckt sind darin knapp 200 unterschiedliche Lehrberufe. Beim AMS rechnet man, durch das fehlende Interesse der Jugendlichen, mit einer weiteren Steigerung der Jugendarbeitslosigkeit, sowie in weiterer Folge mit einer noch größeren Zahl an Hilfsarbeitern.

Ganz anderes Bild bei Lehrabschluss: 3.700 Absolventen

Bei den Lehrabschlussprüfungen zeichnet sich ein ganz anderes Bild ab. Dort waren heuer sogar mehr Prüfungskandidaten als im vergangenen Jahr, schildert Norbert Hemetsberger von der Wirtschaftskammer Salzburg. „Wir hatten heuer bis Ende November rund 3.700 Prüfungskandidaten, da kommen im letzten Monat des Jahres aber noch einige dazu.“ Auch die Unternehmer wollen trotz Corona weiterhin ausbilden, dafür würden auch die 1.071 offenen Lehrstellen sprechen, sagt Hemetsberger.