Skilift-Gondel der Gletscherbahnen Kaprun, dahinter Skifahrer auf der Piste
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Tourismus

Skisaison mit vielen Fragezeichen

Die Bundesregierung will Mittwoch entscheiden, ob die Skisaison vor Weihnachten losgeht oder erst im Jänner. Auch wenn Hotels, Skilifte und Seilbahnen öffnen, bliebe unklar, ob überhaupt Wintersportler aus dem Ausland nach Salzburg kommen – vor allem nach jüngsten Aussagen in Deutschland und Italien.

Derzeit laufen in Salzburgs Skigebieten die Vorbereitungen auf Hochtouren. Beschneiungsanlagen produzieren Schnee, erste Pisten werden bereits präpariert. Alles steht in den Startlöchern für den baldigen Saisonstart, doch ob und wann dieser kommt und welche Gäste kommen werden, ist derzeit mehr als fraglich. Vor allem auch nach den jüngsten Meldungen aus dem benachbarten Bayern

Söder-Vorstoß sorgt für Verunsicherung

Denn die Ankündigung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, auch Tagesausflügler für zehn Tage in Quarantäne zu schicken, ist für die Branche nicht leicht zu verkraften, sagt Walter Veit, Vizepräsident der Österreichischen Hoteliersvereinigung: „Das trifft einige Skigebiete, besonders in der Grenzregion, sehr hart, aber auch die anderen Skigebiete bis nach Obertauern hinauf, wo es auch viele Tagesgäste gibt. Also das trifft uns quer durch.“

Auch ausländische Skigebiete in Sorge

Aber nicht nur Österreich sorgt sich um die heurige Wintersaison, sondern auch die Skiregionen in Italien oder der Schweiz. Das hat heute die Arge Alp auf den Plan gerufen. In einer Videokonferenz haben die 10 Regionen, Kantone und Bundesländer aus der Schweiz, Italien, Deutschland und Österreich beraten, mit dem Ergebnis, jeder Nationalstaat solle selbst über eine Öffnung der Skigebiete entscheiden, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP): „Ich möchte mich einfach dagegen verwehren, dass der Wintertourismus zum Generalschuldigen für die Pandemie erklärt wird. Die Touristiker sind sehr gut aufgestellt und haben aus den Vorfällen im letzten Winter extrem gelernt“. Jetzt vorweg einen Schuldigen zu suchen, hält Haslauer für unfair, „das sind Betriebe die gemeinsam mit ihren Mitarbeitern alles tun um einen sicheren Wintertourismus zu ermöglichen, die Konzepte liegen da und auf der Basis kann man aufbauen,“ sagt Haslauer.

Seilbahner arbeiten seit Monaten an Sicherheitskonzepten

Und an diesen Sicherheitskonzepten wird in den Skigebieten seit Monaten gearbeitet, sagt der Sprecher der Salzburger Seilbahnwirtschaft Erich Egger: „Wir haben uns seit dem Sommer intensiv vorbereitet, haben die Erfahrungen aus dem Sommer mitgenommen und uns vorbereitet auf den Winter.“ Man sei wie ein öffentliches Verkehrsmittel, sagt Egger: „Maskenpflicht, Abstand und Hygienemaßnahmen sind gegeben, wir fahren wenn nötig gut durchlüftet, damit unsere Gäste gut auf den Berg kommen.“

Die Tourismusbetriebe hoffen also weiterhin auf einen Winterstart noch im Dezember. Ob da allerdings die österreichischen Skiurlauber das ausländische Gästeminus halbwegs kompensieren können, ist mehr als fraglich. In Salzburg kommen im Schnitt zwei Drittel der Winterurlauber aus dem Ausland.