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Politik

Haslauer zu Massentests: Klare Struktur entscheidend

LH Wilfried Haslauer (ÖVP) bezeichnet nach der Bund-Länder-Videokonferenz zu den geplanten Massentests eine klare Projektstruktur als entscheidend für den Erfolg der Maßnahme. Es gelte zu klären, wer die Gesamtkoordination innehabe und wer mitwirke. In Salzburg hat es dazu am Dienstag eine Koordinationssitzung gegeben.

Neben Mitgliedern der Landesregierung, dem Roten Kreuz und dem Bundesheer sollen unter anderem der medizinische Covid-19-Krisenstab des Landes, die Ärzte- und die Apothekerkammer und Vertreter der Feuerwehr an der Sitzung am Dienstag teilnehmen. Bei allen logistischen und rechtlichen Herausforderungen bereitet Haslauer derzeit vor allem Sorge, genügend medizinisch geschultes Personal für die Testabstriche aufzustellen. „Hier soll auch Gesundheitspersonal wie Pflegeassistenten, Ärzte und Apotheker zum Einsatz kommen“, so Haslauer.

Contact-Tracing „vollumfänglich nicht mehr möglich“

Er verteidigte auch das Ende für das verpflichtende Contact-Tracing von Kontaktpersonen Infizierter. Gehe man davon aus, dass sich 60 Prozent der Bevölkerung freiwillig testen lassen, würde das rund 300.000 Personen in Salzburg betreffen.

Bei geschätzten 1,5 Prozent positiver Tests wären das 3.500 bis 4.000 Infizierte im Bundesland. „Ein vollumfängliches Contact-Tracing ist bei dieser Menge nicht mehr möglich“, argumentiert Haslauer. Dennoch seien die Massentests ein effektives Mittel, weil mit einem Schlag sehr viele Infizierte aus der Bevölkerung herausgefiltert würden.

Gemeinden sollen weiterhin unterstützen

„Gleichzeitig sorgen wir vor, dass die zu erwartenden zusätzlichen Absonderungsbescheide rasch ausgestellt werden können“, so Haslauer weiter. Salzburg habe hier etwa den Vorteil, seit Kurzem auch rund 400 Gemeindemitarbeiter für die Kontaktrückverfolgung im Einsatz zu haben.

So wurden zuletzt bereits an die 560 positive Fälle und über 1.500 Personen der Kontaktkategorie 1 an die Kommunen delegiert. „Die Gemeindebediensteten können die Absonderungsbescheide bereits mündlich aussprechen und die Daten gleich an die Bezirkshauptmannschaften überspielen.“

Wochenenden vor Weihnachten große Herausforderung

Die Vorbereitungen für die Massentests von Lehrern und Polizisten seien bereits angelaufen. „Es soll hier in jeder Bezirkshauptstadt im Land eine eigene Teststraße eingerichtet werden, um die bestehenden sechs Teststraßen nicht zu belasten“, erklärt Haslauer.

Für diesen ersten Schritt dürften in Salzburg rund 18.000 Personen infrage kommen. „Davon werden sich die meisten testen lassen“, zeigte sich Haslauer überzeugt. Die viel größere Herausforderung werden aber die Massentests am Wochenende vor Weihnachten für die breite Bevölkerung sein. „Die Zeit ist knapp, aber Südtirol und die Slowakei haben aufgezeigt, dass es gehen kann“, sagt der Landeshauptmann am Dienstag.