Die Spitze der Salzburger Funktaxi-Vereinigung traf sich Montag zu einer Krisensitzung. Es herrschte gedämpfte Stimmung. Laut Entwurf der Bundesregierung soll es künftig nur noch eine Preis-Bandbreite geben – statt fixer Tarife. Diese Pläne lehnen die Salzburger Taxler strikt ab.
Schon seit Jahren schwelender Streit
Im Hintergrund geht es um die Auseinandersetzung zwischen etablierten Unternehmen und freien Fahrdienstvermittlern wie zum Beispiel Uber. Taxler waren bisher an die Taxameter-Tarife gebunden, die Fahrer der neuen Anbieter nicht.
Die Branche fordert seit Jahren gleiche Regeln für alle. Und die sollen nun auch kommen – allerdings anders als gedacht und gewünscht von den heimischen Taxi-Unternehmen. Statt einheitlicher Tarife für alle soll es überhaupt keine festgelegten Tarife mehr. Egal, ob eine Fahrt über Telefon oder Internet-App bestellt worden ist, die festen Tarife sollen künftig wegfallen.
Sprecher der Funktaxler empört
Gregor Lettner ist Obmann von Salzburg-Taxi 8111: „Wenn es die Bandbreite gibt, dann kann man zum Minimalpreis fahren. Da kommt es natürlich zu Umsatzeinbrüchen. Dazu kommt mehr Arbeitsaufwand. Das schadet 10.000 österreichischen Unternehmen und nützt genau einem ausländischen Unternehmen – nämlich Uber.“
Die Pläne hätten in der Stadt Salzburg vor allem für die Funktaxi-Vereinigung 8111 schwerwiegende Folgen, so Lettner. Deren Kunden rufen laut Schätzungen zu 90 Prozent ihre Taxis per Telefon. Genau diese Fahrten wären von dem neuen Gesetz betroffen – und könnten künftig unterschiedlich viel kosten. Je nachdem, wie groß die allgemeine Nachfrage nach Taxis gerade ist.
Noch kein Parlamentsbeschluss
Das neue Gesetz wurde vom dafür zuständigen Nationalrat noch nicht beschlossen. Nur der Ministerrat der Regierung hat es bisher abgesegnet. Im Nationalrat bzw. Parlament soll es Anfang Dezember debattiert und möglicherweise beschlossen werden.