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Wirtschaft

Skiindustrie: Blizzard stellt Produktion vorläufig ein

Die CoV-Krise trifft die heimische Skiindustrie hart. Skihersteller Blizzard in Mittersill (Pinzgau) stellt ab nächster Woche die Produktion vorläufig ein. Die Nachfrage sei um rund 25 Prozent eingebrochen, heißt es. Beim Konkurrenten Atomic sei die Situation nicht ganz so dramatisch.

Im vergangenen Jahr seien rund 400.000 Paar Blizzard-Ski im Werk in Mittersill produziert und ausgeliefert worden, heuer sind es laut Blizzard-Geschäftsführer Helmut Exenberger um gut 100.000 Paar weniger. Die letzten Exemplare werden in den kommenden Tagen fertiggestellt.

Kurzarbeitsmodell ab Mitte Dezember vorgesehen

„Jetzt geht es de facto darum, die letzten Paar an Skier noch zeitgerecht auszuliefern. Wir werden dann mit Ende November den Produktionsbetrieb einstellen, danach erst einmal Urlaub konsumieren und anschließend mit circa 20. Dezember bis Ende Februar in eine Kurzarbeitsperiode gehen, in der wir ab Mitte Jänner eine Dreitagewoche haben werden“, erklärt Exenberger.

Um die Produktion bei steigender Nachfrage binnen kürzester Zeit wieder hochfahren zu können, setze man auf das Kurzarbeitsmodell, ergänzt der Blizzard-Chef. Betroffen seien insgesamt 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Exenberger betonte auch, dass die Produktionspause durchaus auch jahreszeitlich bedingt sei. Auf dem Skimarkt werde hauptsächlich von April bis September/Oktober erzeugt und ausgeliefert. Außerdem sei die bevorstehende Kurzarbeit bereits die dritte seit Ausbruch der Pandemie, und so verliere man zumindest keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Atomic: In Nordamerika fast auf Vorjahresniveau

Auch Salzburgs führender Skihersteller Atomic spürt die Coronavirus-Krise, allerdings offenbar nicht so stark wie Blizzard. Rund 900.000 Paar Ski verkauft Atomic pro Jahr weltweit. Dass es in Zeiten der Coronavirus-Pandemie weniger sind, sei nicht überraschend, betont Atomic-Chef Michael Schineis.

„Wir stehen im Moment als Marke ‚Atomic‘ bei einem Minus von 15 Prozent. Wobei die Situation ganz unterschiedlich ist. In Nordamerika sind wir fast auf Vorjahresniveau, in Asien ist es etwas schwieriger, weil der japanische Markt derzeit nicht einfach ist. In Europa sind wir eben circa bei diesen minus 15 Prozent“, erklärt Schineis.

Zurückhaltung im Verleihgeschäft bereitet Sorgen

Kopfzerbrechen bereitet Schineis derzeit unter anderem die Zurückhaltung beim wichtigen heimischen Verleihgeschäft. Bei den Sporthändlern herrsche derzeit ziemliche Verunsicherung, weil niemand wirklich abschätzen könne, wie sich die Wintersaison entwickelt, sagt der Atomic-Manager. Es gebe aber auch Lichtblicke: So sei der Trend zum Tourenskilauf ungebrochen. Hier rechnet Schineis auch für heuer wieder mit einem zweistelligen Zuwachs.