Coronatest für Tourismusmitarbeiter in Saalbach
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Gesundheit

Land fehlt Personal für Massentests

Die Länder haben für die Durchführung der angekündigten Massentests kein Personal, das sagt Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP). Ab 5. Dezember sollen auch in Österreich Massentests aufdecken, wie viele Menschen tatsächlich mit dem Coronavirus infiziert sind.

Die Tests sind freiwillig und kostenlos, beteuert die Bundesregierung. Die Planungen dazu laufen zwischen Bundeskanzleramt und Verteidigungsministerium, sagt Gesundheitsreferent Christian Stöckl. Die Länder können jedenfalls kein Personal für die Massentests freispielen, denn die Gesundheitsbehörden stoßen mit dem Contact-Tracing nach wie vor an ihre Grenzen.

Das haben die Länder dem Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) in einer Videokonferenz deutlich gemacht, sagt Stöckl: „Wir haben momentan alle Hände voll zu tun mit den hohen Fallzahlen und brauchen für eine Massentestung zusätzliche Strukturen“.
Bei zusätzlichen Strukturen denkt Stöckl an das Bundesheer. Dieses sei sehr schnell im Aufbau von Strukturen.

Regierung präsentierte Pläne

Die Pläne für die geplanten Corona-Massentests in Österreich wurden Freitagmittag präsentiert. Am ersten Dezember-Wochenende werden am Samstag und Sonntag (5./6.) und somit zum Ende des harten Lockdowns alle Landes- und Bundeslehrer sowie Kindergartenbetreuer (rund 200.000 Personen) getestet. Am 7. und 8. Dezember folgt dann die Testung aller 40.000 Polizisten. Kurz vor Weihnachten ist dann eine breit angelegte Testreihe für die gesamte Bevölkerung geplant. Die Teilnahme ist aber freiwillig.

Tests in ausgewählten Gemeinden

Zur Vorbereitung der Massentests vor Weihnachten werden ebenfalls in der ersten Dezemberwoche in ausgewählten Gemeinden mit hohen Inzidenzwerten Gratis-Testungen an der Bevölkerung durchgeführt. Zu Beginn des neuen Jahres ist eine zweite Massentest-Reihe im ganzen Land geplant, gab die Regierung am Freitag bekannt.

Sieben Millionen Antigen-Schnelltests wurden bereits bestellt, weitere Bestellungen sind in Planung. Die Kosten für die ersten sieben Millionen Tests belaufen sich auf 50 Millionen Euro. Zur Anwendung kommen Tests der Firmen Roche (vier Millionen Tests) und Siemens (drei Millionen Tests).

Salzburg blickt auf Südtirol

Südtirol zieht von Freitag bis Sonntag einen freiwilligen Massentest durch. Dabei sollen von den 520.000 Bürgern im Idealfall 350.000 getestet werden. Dieser Massentest wird in Salzburg genau verfolgt – denn Südtirol ist von der Bevölkerungs- wie Gemeindezahl mit Salzburg vergleichbar.

Labor in Eugendorf bereit

Die Eugendorfer (Flachgau) Biotechnologiefirma Novogenia sieht sich für Auswertung und mehr gerüstet. Man sei das größte Labor für PCR-Tests österreichweit und werde bald täglich 30.000 abarbeiten können, sagt Firmenbesitzer Daniel Wallerstorfer.

Man habe einen Auftrag des Gesundheitsministeriums bekommen und könne neben Laboranalysen zusätzlich Tests bereitstellen, Proben abholen oder ganze Teststraßen betreuen. Novogenia ist offizielles PCR-Labor des Bundesheeres und mehrerer Bundesländer, mit dem Land Salzburg führe man Gespräche.