Coronavirus CoV Test wird in Labor ausgewertet
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Gesundheit

Datenchaos: Land reagiert auf Kritik

Das Land Salzburg kontert Vorwürfen, wonach es drastische Ungenauigkeiten bei amtlichen CoV-Daten geben soll. Das kritisierte Donnerstag der Komplexitätsforscher Stefan Thurner. Auch Salzburg gehöre zu den Bundesländern, in denen die Fallzahlen teilweise falsch seien. Das Land spricht dagegen von „Einzelfällen“.

Stefan Thurner, Physiker und Komplexitätsforscher an der medizinischen Universität Wien, ist Teil jenes Teams, das Vorhersagen über die Pandemie für die Bundesregierung erstellt. Er spricht derzeit von einem Blindflug beim Erstellen von Infektionsvorhersagen für die Bundesregierung. Grund dafür seien falsche Zahlen, die aus den Bundesländern gemeldet werden.

In Salzburg soll es sich dabei aber nur um einen Einzelfall gehandelt haben, sagt der Leiter der Landesstatistik, Gernot Filipp: „Von Blindflug zu sprechen ist meiner Meinung nach nicht nachvollziehbar, wir hatten eine Überforderung der Datenbank des Bundes. Es war für Salzburg nur an einem Tag ein Problem. Der Bund dürfte jetzt aber nachjustiert haben und ich sehe derzeit für Salzburg kein großes Problem.“

Elektronisches Datenmeldesystem verbessert

Verantwortlich für diese einmalig ungenauen Daten sei ein Absturz des Computersystems gewesen, ergänzt Filipp. Das System sei einfach nicht für die rapide steigende Zahl an Meldungen über neue Covid-19 Fälle ausgelegt. Jetzt werde aber nachgebessert, so Filipp: „Das führt hoffentlich dazu, dass diese Server nicht mehr überlastet sind, wenn eben tausende Fälle am Tag eingegeben werden.“ Damit dürfte das Land Salzburg künftig wieder korrekte Daten an den Bund übermitteln. Sodass dort auch wieder genaue Vorhersagen getroffen werden können.

Mehr als 800 Neuinfektionen in Salzburg

Das Land Salzburg meldet am Vormittag 837 Neuinfektionen im Bundesland Salzburg. Insgesamt sind derzeit 5.804 Menschen aktiv mit dem Coronavirus in Salzburg infiziert.
Derzeit befinden sich 183 Covid-19-Patienten im Spital, davon werden 21 auf der Intensivstation betreut. 5.030 Personen sind als Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne oder verkehrsbeschränkt.

21 Seniorenwohnhäuser betroffen

In Salzburg gibt es derzeit insgesamt 155 positiv auf Covid-19 getestete Bewohnerinnen und Bewohner aus 21 Seniorenwohnhäusern. Darüber hinaus gibt es noch 130 Mitarbeiter, die aktiv infiziert sind. In 18 Einrichtungen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber keine Seniorinnen und Senioren infiziert.

Weitere Bundesheersoldaten für Contact-Tracing

Kommende Woche wird die Zahl der Soldaten, die die Gesundheitsbehörden bei der Kontaktverfolgung unterstützen, fast verdoppelt, heißt es aus dem Verteidigungsministerium. In Salzburger werden dann 93 statt bisher 48 Bundesheerangehörige in den Bezirkshauptmannschaften bei der Ermittlung von Kontaktpersonen helfen.