Restituiert werden fünf Grabreliefs und drei Amphoren, wie das Landesmedienzentrum am Montag informierte. Die Herkunft dieser acht Kulturgüter aus hellenistischer Zeit (zwischen vierten und zweiten Jahrhundert vor Christus) konnte eindeutig geklärt werden. Bis Jahresende sollen sie an ihrem alten Aufstellungsort im historisch-archäologischen Museum in Temryuk eintreffen.
Wehrmachts-Offizier schickte Gegenstände nach Salzburg
Die Amphoren und Grabreliefs wurden 1943 von einem Wehrmachts-Offizier, der aus Salzburg stammte, aus dem sowjetischen Museum in Temryuk in seine Heimat geschickt. Sie fanden ihren Weg ins Salzburg Museum, wie Museumsdirektor Martin Hochleitner erläuterte: „Es ist eindeutig belegt, dass sie nicht Teil einer mit Salzburg verbunden Kunst- und Kulturgeschichte sind. So ist dem Salzburg Museum die Rückführung der Objekte an ihren Herkunftsort ein großes Anliegen.“

„Die Rückstellung ist ein Zeichen unserer gemeinsamen Geschichte und Beziehungen und ein konkretes Beispiel für den Sotschi-Dialog zur Vertiefung der kulturellen Beziehungen zwischen Österreich und Russland“, erklärte Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) bei der offiziellen Übergabe der Kunstgegenstände an den russischen Botschafter Dmitrij Ljubinskij im Salzburg Museum.
Rückgabe 2019 vereinbart
Der russische Präsident Vladimir Putin und der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen hatten im Mai 2019 die Rückstellung vereinbart. „Die Initiative des Salzburg Museums ist ein seltenes Beispiel der Bereitschaft, während des Großen Vaterländischen Kriegs geraubte Kulturgüter in zivilisierter Manier auf Eigeninitiative und nicht verbunden mit entgegengesetzten Forderungen an Russland zurückzugeben“, sagte Botschafter Ljubinskij. Er bezeichnete es als „sehr symbolisch, dass diese Aktion gerade heuer, im Jahr des 75. Jubiläums des Sieges über den Faschismus und der Beendigung des Zweiten Weltkrieges, erfolgreich realisiert wurde“.