Christkindlmarkt auf dem Residenzplatz in der Salzburger Altstadt bei Nacht, im Hintergrund der Dom
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Wirtschaft

Christkindlmarkt: Tourismus beklagt Absage

Hotellerie und Altstadtverband haben einerseits Verständnis für die Absage des Salzburger Christkindlmarktes. Andererseits wird Alarm geschlagen in der Tourismusbranche – vor einem geschäftlich harten Winter: „Uns geht bis Februar das Geld aus.“

250.000 Nächtigungen in den Altstadthotels gehen jedes Jahr laut Experten allein auf das Konto des Christkindlmarktes. Die Wertschöpfung durch eine Million Besucher liege bei rund 60 Millionen Euro, heißt es. Heuer wird das Geld ausbleiben.

Preuner: „Alle müssen sich einschränken“

Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) betont, die Absage durch seine Stadtregierung sei notwendig gewesen: „Bei dieser Menge von Infizierten kann man solche Veranstaltungen nicht mehr durchführen. Jeder muss sich einschränken. Da käme schnell der Vorwurf, es gehe hier nur um Gewinn.“

Bürgermeister Stadt Salzburg Harald Preuner, ÖVP
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„Dürfen uns nicht dem Vorwurf aussetzen, es gehe nur um Gewinn“: Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP)

Die Altstadthotels sind im November zu weniger als zehn Prozent ausgelastet. Nun sehe die Buchungslage auch im Dezember sehr düster aus, sagt Georg Imlauer, Sprecher der Salzburger Hotellerie in der Wirtschaftskammer: „Die Branche ist ohnehin schon schwer gezeichnet, weil es kein internationales Geschäft mehr gibt. November und Dezember werden hart, Jänner und Februar sehr hart. Uns geht das Geld aus.“

Noch keine Reaktion des Vereinsobmanns

Der Salzburger Altstadtverband betont, dass auch ohne Christkindlmarkt eine vorweihnachtliche Stimmung in der Stadt aufkommen werde. Man dürfe heuer nicht an Dingen festhalten, die wegen der CoV-Krise nicht stattfinden können, sagt Vereinschef Andreas Gfrerer. Noch keine Stellungnahme gibt es von Wolfgang Haider, dem Vereinsobmann der Marktstandler und Organisator des Christkindlmarktes. Haider war für den ORF bisher nicht erreichbar.