Justizemblem
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

Gerichtsdolmetscher drohen mit Streik

Gerichtsdolmetscher kritisieren das Justizministerium scharf. Die besprochene Erhöhung der Tarife für ihre Berufsgruppe sei wieder nicht im Budget eingeplant, heißt es vom österreichischen Verband der allgemein beeideten und gerichtlich zertifizierten Dolmetscher.

In Salzburg sind 15 Dolmetscher von den, aus ihrer Sicht zu niedrigen Tarifen betroffen. 25 Euro brutto verdienen Gerichtsdolmetscher derzeit in der Stunde. Dieser Tarif gilt mittlerweile seit 13 Jahren. Auf Grund der schlechten Bezahlung habe sich ihre Zahl in dieser Zeit halbiert, schildern Gerichtsdolmetscher die Folgen. Jetzt hat das Justizressort rund 65 Millionen Euro zusätzlich bekommen.

Dolmetscher haben nach Gesprächen mit dem Justizministerium mit einer Tariferhöhung gerechnet, schildert Dolmetscherin Elisabeth Prantner-Hüttinger: „Es wurde uns in Aussicht gestellt, dass zumindest der Index angepasst wird. Jetzt kommen wir im Budget nicht einmal vor. Wir erwarten uns eine Erhöhung der Tarife. Wenn das nicht passiert, werden wir eine Arbeitsniederlegung planen“.

Landesgericht verweist an Parlament

Der Präsident des Salzburger Landesgerichts bedauert die Situation. Ihm seien die Hände gebunden, weil sich auch das Landesgericht nach dem Gebührenanspruchsgesetz richten müsse. Mehr Geld für Gerichtsdolmetscher müsste also das Parlament festlegen. Der Vorschlag müsste aus dem Justizministerium für die Tarifanpassung kommen und dort sind am 11. November noch Gespräche mit den Dolmetschern geplant.