Lagerstätte von Uranmüll im Süden Kirgistans
Georesearch
Georesearch
Wirtschaft

Atommüll in Kirgistan: Salzburger entwickeln Warnsystem

Die Salzburger Forschungsfirma Georesearch hat ein Überwachungs- und Frühwarnsystem für radioaktiven Müll in Kirgistan entwickelt. Drei Jahre wurde an dem EU-finanzierten Entwicklungsprojekt gearbeitet, nun ist es abgeschlossen.

Als ehemalige Teilrepublik der Sowjetunion (UdSSR) hat Kirgistan in seinen Hochtälern so manches Erbe zu verwalten, in diesem Fall ein unangenehmes radioaktives Müllproblem. Nahe der Stadt Mailuu Suu im Süden von Kirgistan wurde an mehreren Stellen Abfall aus dem Uranabbau endgelagert. Kare wurden dabei mit Uranabfall aufgefüllt, mit einem massiven Damm abgedichtet und der strahlende Abfall mit einer Deckschicht versehen.

Labiles Gestein und starker Niederschlag = Hangrutsch

Das Problem dabei, das Gestein im Süden von Kirgistan ist labil, das gesamt Gebirge wird ständig von großen Muren bedroht. „Besonders im Süden von Kirgistan haben wir mächtige Lösschichten, das ist ganz feines Material. Dazu kommt, dass wir in den letzten Dekaden auch in anderen Weltregionen eine Zunahme von Starkniederschlägen haben. Diese starken Niederschläge und sehr leicht mobilisierbares Material sind das Grundrezept für große Hangrutschungen“, sagt Projektleiter Markus Keuschnigg von der Salzburger Forschungsfirma Georesearch.

Frühwarnsystem aus Satellit, Drohnen und Wetterstation

Die Vermurungen bedrohen auch Lagerstätten von radioaktivem Abfall. Seit Jahren ist die Salzburger Firma geoconsult bei Planungen etwa für Umlagerungen involviert – jetzt wurde das Tochterunternehmen Georesearch aus Puch (Tennengau) beauftragt, für eine Lagerstätte nahe des Orts Mailuu Suu ein Frühwarn- und Überwachungssystem aufzubauen.

„Wir haben dabei auf Installationen vor Ort verzichtet, weil sie schnell zerstört werden oder nur schwer gewartet werden können. Für die regionale Übersicht verwenden wir deshalb sehr intensiv Satellitenmethoden, damit haben wir immer die Möglichkeit über das Areal Bodenbewegungen zu messen. In der nächsten Eben verwenden wir dann mobile Komponenten, wie Drohnen, und auf der lokalen Ebene greifen wir auf Wetterstationen zurück“, schildert Geologe Keuschnigg.

Atommüll in Kirgistan: Salzburger entwickeln Warnsystem

Die Salzburger Forschungsfirma Georesearch hat ein Überwachungs- und Frühwarnsystem für radioaktiven Müll in Kirgistan entwickelt. Drei Jahre wurde an dem EU-finanzierten Entwicklungsprojekt gearbeitet, nun ist es abgeschlossen.

Wasser könnte mit Uran kontaminiert werden

Dieses Frühwarnsystem berücksichtigt viele Faktoren, wie Niederschlag, Schneeschmelze, Bodensättigung und hat Auswirkungen weit über die Grenzen hinaus. „Wir haben dort die Situation, dass die Altlasten in Nebentälern gelagert wurden. Wenn das Wasser kontaminiert wird, dann wird es über die vorhandenen Flusssysteme ins Haupttal transportiert und das ist eine der Kornkammer in Zentralasien. Die Folgen wären verheerend.“