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Wirtschaft

Hotels kämpfen bereits mit Stornowelle

Seit Samstag 00.00 Uhr gilt die deutsche Reisewarnung für Salzburg. Gastronomen und Hoteliers melden bereits eine Welle an Stornos von Buchungen deutscher Gäste. Bitter für Touristiker, denn ein Großteil der Nächtigungen entfallen im Winter auf deutsche Touristen.

Beim Grenzübergang Großgmain (Flachgau) wurde am ersten Tag der deutschen Reisewarnung nicht kontrolliert, obwohl die Einschränkung bereits seit Mitternacht in Kraft war. Wer sich in Österreich aufhält und nach Deutschland einreisen will, braucht seit Samstag ein aktuelles negatives Coronavirus-Testergebnis. Ab Mitte November müssen Betroffene nach einem Österreich-Aufenthalt zusätzlich fünf Tage in Quarantäne.

Ausnahmen gibt es aber für den kleinen Grenzverkehr, das sieht die bayerische Einreiseverordnung vor und so hat man am ersten Tag der Reisewarnung doch noch so manchen Besucher aus dem benachbarten Bayern getroffen. „Im Berchtesgadener Land heißt es, dass wir mit einem berechtigten Grund, das Haus verlassen dürfen und auch über die Grenze dürfen, wenn wir innerhalb von 48 Stunden wieder zurück sind. Deshalb sind wir auch heute nach Salzburg gefahren“, sagt Steuerberaterin Jenny Engeler aus Bad Reichenhall.

Einkaufssamstag: Wenig Deutsche unterwegs

An einem Samstag mit schlechtem Wetter ist im Einkaufszentrum Europark in Salzburg-Taxham immer reger Einkaufsbetrieb, darunter viele Deutsche. Am ersten Tag der Reisewarnung aber waren auffallend wenig Nachbarn unterwegs. „Die Gäste aus dem benachbarten Bayern sind für uns sehr wichtig, 20 Prozent unserer Kunden kommen aus dem benachbarten Bayern. Wir spüren in unserem Haus jede Einschränkung“, schildert Europark-Center-Manager Manuel Mayer.

Hoteliers: „Die Reisewarnung ist das Schlimmste für uns“

Hoteliers und Gastronomen spüren die deutsche Reisewarnung für Salzburg schon am ersten Tag – die Buchungslage ist demnach auf unter 20 Prozent gesunken. Im November rechnen die Beherbergungsbetriebe sogar mit einer Auslastung von nur zehn Prozent.

„Die Reisewarnung ist das Schlimmste, das uns jetzt noch passieren hat können. Deutschland ist unser größter Markt, das trifft die Stadthotellerie ganz besonders, aber auch die Landhotellerie, denn es wären jetzt Herbstferien und es gibt Stornierungen en masse. Viele Kollegen werden sich jetzt überlegen müssen, ob sie zusperren müssen“, sagt der Sprecher der Salzburger Hotellerie in der Wirtschaftskammer, Georg Imlauer.

Hoffnung: Wird Reisewarnung im Dezember aufgehoben?

Aus der Österreichischen Hoteliervereinigung kommt deshalb jetzt erneut der Ruf nach einem Fixkostenzuschuss, die laufenden Kosten seien nicht mehr finanzierbar, weil die Häuser nicht mit Gästen belegt sind. In der Branche hofft man zusätzlich auf eine Aufhebung der Reisewarnungen bis zum 17. Dezember, denn dann startet die Winter-Hauptsaison.

Auch Slowenien setzt Salzburg auf die Rote Liste

Nach Deutschland und den Niederlanden hat am Samstag auch Slowenien eine Reisewarnung für Salzburg ausgesprochen, die Regelung gilt ab 26. Oktober. Bei der Einreise muss ein aktueller Coronavirus-Test vorgewiesen oder eine zehntägige Quarantäne eingehalten werden. Ausgenommen sind Pendler, Berufsverkehr und Familienbesuche, die nicht länger als zwei Tage dauern sowie die rasche Durchreise durch Slowenien. Die Reisewarnung gilt für alle österreichischen Bundesländer außer Kärnten.

Hotels kämpfen bereits mit Stornowelle

Seit Samstag 00.00 Uhr gilt die deutsche Reisewarnung für Salzburg. Gastronomen und Hoteliers melden bereits eine Welle an Stornos von Buchungen deutscher Gäste. Bitter für Touristiker, denn ein Großteil der Nächtigungen entfallen im Winter auf deutsche Touristen.