Obwohl der ehemalige Jagdpächter das Rotwild im Angertal im Winter täglich gefüttert hat, hat die große Population an Rehen und Hirschen auch massive Verbissschäden an zahlreichen Jungbäumen auf Wiederaufforstungsflächen angerichtet, sagt Hegemeister Andreas Hörtnagl aus dem Gasteinertal und vermutet, die Fütterung dürfte im Verhältnis zur Anzahl der Tiere nicht ausreichend gewesen sein.
Apfel- und Maisgeschmack lockt Wild zu neuer Fütterung
Auch sei der Rotwildbestand hier außer Kontrolle geraten, da der Jagdpächter die gerichtlich verlangten Abschusspläne nicht erfüllt hätte. Laut Gerichtsurteil hätten so 100 der 200 vorhandenen Rehe und Hirsche erlegt werden müssen, sagen die Bundesforste. Jetzt wurde die bestehende Rotwildfütterung aufgelassen und mit Hilfe eines Wildbiologen der optimale Standort für eine Ersatzfütterung gefunden, sagt der Leiter des Forstbetriebs im Pongau, Hannes Üblagger. Mit Apfeltrester und Maissilage wird das Wild zur neuen Fütterungsstelle gelockt, sagt Wildbiologe Armin Deutz aus Murau (Steiermark) und erste Spuren im Schnee zeigen, dass die Tiere das neue Angebot annehmen.
Berufsjäger müssen Wildbestand jetzt reduzieren
Die Reduktion des zu großen Wildbestands übernehmen jetzt Berufsjäger der Bundesforste und haben heuer bereits 70 Tiere erlegt. Der natürliche Zuwachs beträgt allein 80 bis 100 Stück Rotwild, sagt Bundesforste-Jäger Daniel Zierfuß, das mache die Sache zusätzlich schwierig. Mit der erneuten Aufforstung das Schutzwalds im Angertal kann erst in zwei bis drei Jahren begonnen werden, sobald der Wildbestand entsprechend reduziert ist.