Gasteinertal Sperre
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Politik

Weitere Quarantänen derzeit ausgeschlossen

Derzeit gebe es keine Überlegungen zu weiteren Quarantänen im Land Salzburg. Das hat Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) am Mittwochnachmittag per Video verkündet.

Zu aufgetauchten Befürchtungen und Gerüchten, es könnten neben Kuchl im Tennengau weitere Gemeinden im Land unter Quarantäne gestellt werden, sagte Haslauer: „Wir können natürlich nur von Woche zu Woche entscheiden. Es gibt aber bezüglich einzelner Orte derzeit keine weiteren Quarantäneüberlegungen.“

Allerdings habe man über die Gemeinde Großarl (Pongau) diskutiert, die nach Kuchl mit 42 Fällen die meisten Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen zu verzeichnen hatte. „Die Lage hat sich dort aber auf hohem Niveau stabilisiert. Die Cluster sind klar nachvollziehbar, die Mehrheit der positiv Infizierten stand bereits unter Quarantäne.“ Sollte es dennoch notwendig werden, in Zukunft Orte abzuriegeln, wolle man das etwas früher bekannt geben als im Fall von Kuchl, damit sich Menschen und Betriebe darauf einstellen könnten.

Eigenverantwortung und Zurückhaltung

Angesichts des am Mittwoch verzeichneten Höchststands an Corona-Neuinfektionen im Bundesland Salzburg hat Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) am Nachmittag per Video die Menschen noch einmal zu Eigenverantwortung und Zurückhaltung aufgerufen. „Wir können noch so viele Maßnahmen verfügen, wenn die Leute sie nicht einhalten, wird es immer schwieriger.“ Einen kompletten Lockdown wie zuletzt im bayerischen Landkreis Berchtesgadener Land wolle man so es gehe verhindern.

Wilfried Haslauer bei Pressekonferenz
APA/HERBERT NEUBAUER
Haslauer appelliert an die Bevölkerung die Maßnahmen einzuhalten

Haslauer appellierte heute erneut an die Menschen, ihre Sozialkontakte jetzt einzuschränken. Die Zahlen in Salzburg hätten sich innerhalb von 14 Tagen im Prinzip vervierfacht. „Das Virus wird im persönlichen Umgang weitergegeben. Egal ob in der Gastronomie oder zu Hause bei privaten Feiern.“ Bestehende Cluster stammten etwa aus Freundesrunden, Begräbnissen oder der Erstkommunion. „Dass sind nicht nur die jungen Leute, wir sehen das quer durch alle Altersgruppen und alle sozialen Schichten.“

Landessanitätsdirektorin: Ansteckungen vor allem privat

Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz bestätigte am Abend in Salzburg Heute, dass viele Ansteckungen im privaten Bereich passieren. Denn dort werde vermehrt die Händehygiene, Abstand halten und das Tragen von Masken vernachlässigt.

Die Erhebung der Kontaktpersonen sei bei der derzeitigen Häufigkeit von Infektionen eine große Herausforderung für die Behörden, sagte Juhasz. Denn auf jede infizierte Person, komme eine Vielzahl von weiteren Personen. Sollten die Fallzahlen weiter steigen, müsse man sich irgendwann primär auf die Erkrankten Personen konzentrieren. Die Kontaktpersonen müssen aber trotzdem weiterhin informiert werden, damit sie wissen, dass sie sich für einen gewissen Zeitraum noch besser an die Regeln halten müssen.

Große Hoffnungen in Herbstferien

Juhasz setzt große Hoffnungen in die Herbsferien allerdings nur dann, wenn Schüler und auch das Lehrpersonal sich auch im privaten Bereich an die Regeln hält. Sonst sei jede Mühe umsonst, wenn Regeln zwar in der Schule eingehalten werden, nicht aber außerhalb des Schulbereichs.

Komplettes Interview aus Salzburg Heute:

Landessanitätsdirektorin Juhasz über die CoV-Zahlen

Am Mittwoch waren in Salzburg über 1.400 aktive CoV-Fälle gemeldet. Innerhalb von 24 Stunden wurden rund 200 Neuinfektionen registriert. Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz spricht über die Entwicklung.