Schneekanone
josefkubes – stock.adobe.com
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Tourismus

Skigebiete wollen CO2 Ausstoß verringern

Skigebiete müssten in Zukunft zum Beispiel durch Stromsparen weniger Kohlendioxid ausstoßen und ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das ist ein zentrales Thema beim Ionica-Mobilitätsforum in Zell am See, das sich mit neuen Wegen im Tourismus beschäftigt.

Die Pinzgauer Skigebiete gehen bereits mit gutem Beispiel voran. Für die Optimierung des Strombedarfs haben sie sich mit dem Energieversorger Salzburg AG zusammengetan, um verschiedene Möglichkeiten zur CO2 Reduktion zu erproben. Beispielsweise auch die Gletscherbahnen Kaprun. Dort wird vom Talboden bis zur Gipfelbahn mit diversen Messeinrichtungen geprüft, welche Teile der Seilbahn und andere Bereiche wie die Gastronomie an welchem Tag zu welcher Uhrzeit wieviel Strom verbrauchen.

Daraus wird errechnet, wie man Verbrauchsspitzen vermeiden und einen möglichst gleichmäßigen Verbrauch erreichen kann – zum Beispiel beim Betrieb einer Schneekanonenteich-Wasserpumpe, erklärt Günther Brennsteiner, technischer Prokurist der Gletscherbahnen Kaprun: „Es geht darum die Verbraucher so zu steuern, wie sie für die Netzbelastung am optimalsten sind. Wenn ich beispielsweise eine Pumpe auch später betreiben kann, dann muss ich sie nicht zeitgleich mit der Seilbahn starten, um das Netz nicht zu stark zu belasten.“

Eigene Speicherkraftwerke wären ideal

Ideal wäre es, dass Skigebiete zum Beispiel mit eigenen Kraftwerken ihre Sommerstrom-Erzeugung speichern, um sie im Winter zu verbrauchen – die Gletscherbahnen Kaprun tun das schon mit dem Kraftwerk Dießbach in Saalfelden, doch noch hakt es an zu wenigen Speicherarten, sagt Stefanie Kritzer von der Salzburg AG: „Bei uns im Projekt ist es so, dass wir die gesamten Skigebiete mathematisch abbilden, und sowohl erneuerbare Energien wie auch Speichertechnologien berücksichtigen können. Letztere stecken aber teilweise noch in den Kinderschuhen, sind zum Teil aber auch schon nah an der Wirtschaftlichkeit.“

Die Zusammenarbeit mit den Skigebieten lobt Kritzer: Sie seien sehr innovative Projektpartner die im Vorfeld schon sehr viel in CO2-neutrale Energiegewinnung investiert haben. Zudem seien die Skigebiete sehr motiviert, weitere Schritte in diese Richtung zu gehen.

Großes Einsparungspotential

Denn Skifahren wird es in Zukunft wohl nur mehr geben, wenn man weniger CO2 ausstößt. Angenehmer Nebeneffekt für die Skigebiete: Optimierung spart auch Geld, wie Günther Brennsteiner, von den Gletscherbahnen Kaprun bestätigt: „Wenn wir hier zusammenarbeiten und uns austauschen, gibt es hier allein durch die Technologieweiterentwicklung ein Einsparungspotential von 20 Prozent.“

An der Studie beteiligen sich auch noch die Skiregionen Zell am See, Saalbach, Hinterglemm, Leogang, Neukirchen und Fieberbrunn – in 15 Monaten sollen erste Ergebnisse präsentiert werden.