In Kaprun (Pinzgau) suchen Alpin- und Flugpolizisten sowie Bergrettungsleute weiter den vermissten Freerider, der Sonntag auf dem Kitzsteinhorn abseits der Pisten in eine 40 Meter tiefe Gletscherspalte stürzte. Seit Montagfrüh gibt es auch Unterstützung aus Tirol.
Bergrettung Kaprun
Flugbild: Gerald Lehner
Chronik

Kitzsteinhorn: Freerider tot geborgen

In Kaprun (Pinzgau) haben Bergretter am Montagvormittag einen 23-jährigen Freerider tot aus einer Gletscherspalte geborgen. Der Maishofener war Sonntagmittag etwa 20 Meter ins Eis abgestürzt. Seit Montagfrüh wurde er wieder gesucht. Zum Einsatz kam auch Spezialausrüstung aus Tirol.

Montagfrüh rückten auch Bergretter aus dem Tiroler Unterland in den Salzburger Mitterpinzgau an, um die Kapruner Kollegen bei diesem sehr schwierigen Einsatz zu unterstützen: „Die Tiroler Kameraden halfen uns mit speziellen Dampfsonden, die besonders rasch in dem komprimierten Schnee vordringen können“, sagt der Kapruner Einsatzleiter Raimund Schiffer.

Montagvormittag sah ein Bergretter in der Spalte dann in etwa 20 Metern Tiefe weitere Hinweise auf den jungen Mann. Mittels Dampfsonde konnte man weiter zu dem Verschütteten vordringen. Er wurde geborgen und schließlich vom Hubschrauberteam der Polizei ins Tal geflogen.

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In Kaprun (Pinzgau) suchen Alpin- und Flugpolizisten sowie Bergrettungsleute weiter den vermissten Freerider, der Sonntag auf dem Kitzsteinhorn abseits der Pisten in eine 40 Meter tiefe Gletscherspalte stürzte. Seit Montagfrüh gibt es auch Unterstützung aus Tirol.
Bergrettung Kaprun
Dreibein als Verankerung für das Ab- und Aufseilen der Teams am oberen Spaltenrand
In Kaprun (Pinzgau) suchen Alpin- und Flugpolizisten sowie Bergrettungsleute weiter den vermissten Freerider, der Sonntag auf dem Kitzsteinhorn abseits der Pisten in eine 40 Meter tiefe Gletscherspalte stürzte. Seit Montagfrüh gibt es auch Unterstützung aus Tirol.
Flugbild: Gerald Lehner
Beginn der Spaltenzone. So sah das Kitzsteinhorn vor zehn Tagen am 9. Oktober 2020, ehe zuletzt sehr viel Neuschnee dazukam. Der lockte Tausende Freerider ins ungesicherte Gelände unter dem Hauptgipfel des Kitzsteinhorns
In Kaprun (Pinzgau) suchen Alpin- und Flugpolizisten sowie Bergrettungsleute weiter den vermissten Freerider, der Sonntag auf dem Kitzsteinhorn abseits der Pisten in eine 40 Meter tiefe Gletscherspalte stürzte. Seit Montagfrüh gibt es auch Unterstützung aus Tirol.
Bergrettung Kaprun
Zwei Bergretter arbeiten hart in der Tiefe der Gletscherspalte, die stellenweise nicht breiter ist als ein Mensch, jedoch mehr als 40 Meter tief
In Kaprun (Pinzgau) suchen Alpin- und Flugpolizisten sowie Bergrettungsleute weiter den vermissten Freerider, der Sonntag auf dem Kitzsteinhorn abseits der Pisten in eine 40 Meter tiefe Gletscherspalte stürzte. Seit Montagfrüh gibt es auch Unterstützung aus Tirol.
Bergrettung Kaprun
Mit zwei Eisschrauben, Karabinern und Bandschlinge wird in der Spaltenwand aus Blankeis ein behelfsmäßiger Standplatz gebaut
In Kaprun (Pinzgau) suchen Alpin- und Flugpolizisten sowie Bergrettungsleute weiter den vermissten Freerider, der Sonntag auf dem Kitzsteinhorn abseits der Pisten in eine 40 Meter tiefe Gletscherspalte stürzte. Seit Montagfrüh gibt es auch Unterstützung aus Tirol.
Bergrettung Kaprun
Standplatzbau beim Spaltenrand
In Kaprun (Pinzgau) suchen Alpin- und Flugpolizisten sowie Bergrettungsleute weiter den vermissten Freerider, der Sonntag auf dem Kitzsteinhorn abseits der Pisten in eine 40 Meter tiefe Gletscherspalte stürzte. Seit Montagfrüh gibt es auch Unterstützung aus Tirol.
Bergrettung Kaprun
Bergretter am oberen Rand der sehr schmalen und sehr tiefen Gletscherspalte
In Kaprun (Pinzgau) suchen Alpin- und Flugpolizisten sowie Bergrettungsleute weiter den vermissten Freerider, der Sonntag auf dem Kitzsteinhorn abseits der Pisten in eine 40 Meter tiefe Gletscherspalte stürzte. Seit Montagfrüh gibt es auch Unterstützung aus Tirol.
Bergrettung Kaprun
Abseilen in die Tiefe
In Kaprun (Pinzgau) suchen Alpin- und Flugpolizisten sowie Bergrettungsleute weiter den vermissten Freerider, der Sonntag auf dem Kitzsteinhorn abseits der Pisten in eine 40 Meter tiefe Gletscherspalte stürzte. Seit Montagfrüh gibt es auch Unterstützung aus Tirol.
Bergrettung Kaprun
Einstiegsloch durch den Neuschnee an der Oberfläche, das sonst eher bläuliche Gletschereis ist durch den Sommerstaub oberflächlich braun bis schwarz
In Kaprun (Pinzgau) suchen Alpin- und Flugpolizisten sowie Bergrettungsleute weiter den vermissten Freerider, der Sonntag auf dem Kitzsteinhorn abseits der Pisten in eine 40 Meter tiefe Gletscherspalte stürzte. Seit Montagfrüh gibt es auch Unterstützung aus Tirol.
Bergrettung Kaprun
Standplatzbau zum Abseilen in der Spalte
In Kaprun (Pinzgau) suchen Alpin- und Flugpolizisten sowie Bergrettungsleute weiter den vermissten Freerider, der Sonntag auf dem Kitzsteinhorn abseits der Pisten in eine 40 Meter tiefe Gletscherspalte stürzte. Seit Montagfrüh gibt es auch Unterstützung aus Tirol.
Flugbild: Gerald Lehner
Unfallstelle im unteren Gletscherbereich. So sah das Kitzsteinhorn vor zehn Tagen am 9. Oktober 2020, ehe zuletzt sehr viel Neuschnee dazukam. Der lockte Tausende Freerider ins ungesicherte Gelände unter dem Hauptgipfel des Kitzsteinhorns
Schmiedingerkees am Kitzsteinhorn mit Einsatzstelle rot markiert
Flugpolizei Libelle Salzburg
Aktuelle Schneelage von Sonntag mit vielen Spuren von Freeridern in dem Gletscherkar unter dem Hauptgipfel
In Kaprun (Pinzgau) suchen Alpin- und Flugpolizisten sowie Bergrettungsleute weiter den vermissten Freerider, der Sonntag auf dem Kitzsteinhorn abseits der Pisten in eine 40 Meter tiefe Gletscherspalte stürzte. Seit Montagfrüh gibt es auch Unterstützung aus Tirol.
Flugbild: Gerald Lehner
Archivbild vom Dezember 2019 – mit der Spaltenzone
In Kaprun (Pinzgau) suchen Alpin- und Flugpolizisten sowie Bergrettungsleute weiter den vermissten Freerider, der Sonntag auf dem Kitzsteinhorn abseits der Pisten in eine 40 Meter tiefe Gletscherspalte stürzte. Seit Montagfrüh gibt es auch Unterstützung aus Tirol.
Flugbild: Gerald Lehner
Archivbild von Januar 2020 – mit der Spaltenzone

Gefährlicher und schwieriger Einsatz

Der 23-jährige Maishofener war Sonntag in etwa 2.700 Meter Seehöhe unterhalb des Hauptgipfels in eine gut 100 Meter lange und relativ schmale Randkluftspalte abgestürzt. Seine Begleiter alarmierten die Einsatzkräfte. Ein Bergretter, der Kapruner Ortsstellenarzt, war privat auf einer Skitour im Gebiet und wurde sofort vom Team des Rettungshubschraubers in die Spalte abgeseilt. Es konnten vorerst nur Teile der Ausrüstung des Vermissten lokalisiert werden.

Tiroler Spezialentwicklungen

Bis Sonntagabend suchte dann ein großes Bergrettungsteam größere Spaltenbereiche ab. Mit einem speziellen Abseilgerät kamen Männer bis in 40 Meter Tiefe. Sie gruben sich zum Teil auch durch fünf Meter Neuschnee, um den Mann zu suchen – ehe am Montag mit Tiroler Unterstützung der Durchbruch gelang.

Die Dampfsonde und andere Spezialausrüstung für solche Einsätze wurden in Tirol über Jahre vom Team des Ausbilders, Berg- und Skiführers Peter Veider entwickelt, des früheren Geschäftsführers der Tiroler Bergrettung.

Großeinsatz über viele Stunden

Die Spalte auf dem Kitzsteinhorn ist in der Tiefe eng verästelt, und die Suchaktion wurde durch einbrechenden Schnee für alle Beteiligten gefährlich und deshalb am Abend abgebrochen. An den zwei Tagen waren gut 20 Bergretter im Einsatz, drei Alpinpolizisten, das Hubschrauberteam von Libelle Salzburg und der Pistendienst der Bergbahnen.