Montagfrüh rückten auch Bergretter aus dem Tiroler Unterland in den Salzburger Mitterpinzgau an, um die Kapruner Kollegen bei diesem sehr schwierigen Einsatz zu unterstützen: „Die Tiroler Kameraden halfen uns mit speziellen Dampfsonden, die besonders rasch in dem komprimierten Schnee vordringen können“, sagt der Kapruner Einsatzleiter Raimund Schiffer.
Montagvormittag sah ein Bergretter in der Spalte dann in etwa 20 Metern Tiefe weitere Hinweise auf den jungen Mann. Mittels Dampfsonde konnte man weiter zu dem Verschütteten vordringen. Er wurde geborgen und schließlich vom Hubschrauberteam der Polizei ins Tal geflogen.
Gefährlicher und schwieriger Einsatz
Der 23-jährige Maishofener war Sonntag in etwa 2.700 Meter Seehöhe unterhalb des Hauptgipfels in eine gut 100 Meter lange und relativ schmale Randkluftspalte abgestürzt. Seine Begleiter alarmierten die Einsatzkräfte. Ein Bergretter, der Kapruner Ortsstellenarzt, war privat auf einer Skitour im Gebiet und wurde sofort vom Team des Rettungshubschraubers in die Spalte abgeseilt. Es konnten vorerst nur Teile der Ausrüstung des Vermissten lokalisiert werden.
Tiroler Spezialentwicklungen
Bis Sonntagabend suchte dann ein großes Bergrettungsteam größere Spaltenbereiche ab. Mit einem speziellen Abseilgerät kamen Männer bis in 40 Meter Tiefe. Sie gruben sich zum Teil auch durch fünf Meter Neuschnee, um den Mann zu suchen – ehe am Montag mit Tiroler Unterstützung der Durchbruch gelang.
Die Dampfsonde und andere Spezialausrüstung für solche Einsätze wurden in Tirol über Jahre vom Team des Ausbilders, Berg- und Skiführers Peter Veider entwickelt, des früheren Geschäftsführers der Tiroler Bergrettung.
Großeinsatz über viele Stunden
Die Spalte auf dem Kitzsteinhorn ist in der Tiefe eng verästelt, und die Suchaktion wurde durch einbrechenden Schnee für alle Beteiligten gefährlich und deshalb am Abend abgebrochen. An den zwei Tagen waren gut 20 Bergretter im Einsatz, drei Alpinpolizisten, das Hubschrauberteam von Libelle Salzburg und der Pistendienst der Bergbahnen.