Chronik

Freerider in Gletscherspalte: Suche abgebrochen

Sonntagmittag ist auf dem Kitzsteinhorn bei Kaprun (Pinzgau) ein Freerider mehr als 40 Meter tief in eine Gletscherspalte gestürzt. Die Bergung musste Sonntagabend abgebrochen werden – wegen der Dunkelheit und der gefährlichen Verhältnisse.

Kurz nach 13.00 Uhr wurden die Bergretter wegen des Spaltensturzes am Schmiedingerkees am Kitzsteinhorn alarmiert. Der einheimische Freerider war abseits der Pisten in etwa 2.700 Metern Seehöhe in eine tiefe Randkluftspalte gefallen. Der Unfall passierte in der Nähe einer Seilbahnstütze der Kitzsteinhorn-Gipfelbahn.

Schmiedingerkees am Kitzsteinhorn mit Einsatzstelle rot markiert
Flugpolizei Libelle Salzburg
Die Gletscherspalte befindet sich in rund 2.700 Metern Seehöhe

Vermisster liegt unter Schnee begraben

Versuche der Bergretter, sich zu dem Gestürzten abzuseilen, scheiterten. Vor allem wegen der großen Schneemenge, die ebenfalls in die Spalte stürzte, sei der Einsatz sehr schwierig, sagte Harald Etzer von der Bergrettung Kaprun Sonntagabend zum ORF: „Unsere Leute sind jetzt in ungefähr 40 Meter Tiefe vorgedrungen und sind jetzt an der Stelle, wo sie vermuten, dass er liegt. Aber da liegt jetzt Schnee drauf. Sie haben etwa zwei bis drei Meter tief zu ihm hinuntergegraben, aber sie sind nicht zu ihm hingekommen.“

Die Gletscherspalte sei an der Stelle so eng, „dass nur ein Mann arbeiten kann – und das nicht ordentlich“, schilderte Etzer. „Der schaufelt den Schnee in einen Rucksack, gibt den Rucksack weiter hinauf und der wird dann ganz hinaufgezogen und ausgeleert.“

Suche in der Nacht zu große Gefahr für Helfer

Der Einsatz sei abgebrochen worden, „weil es kann ja jederzeit von oben Schnee nachbrechen“, ergänzte Etzer. „Und wir haben dann keine Möglichkeit, wenn sich einer von unseren Leuten verletzt, dass wir dem in der Nacht mit einem Hubschrauber schnell Hilfe leisten könnten.“

Der Einsatz soll Montagfrüh fortgesetzt werden, wenn es hell wird. Am Sonntag waren zwei Hubschrauber, drei Alpinpolizisten und 15 Bergretter aus Kaprun an der Bergungsaktion auf dem Gletscher beteiligt.