Der ungewöhnliche Orgel-Transfer von Baden-Baden im Schwarzwald nach Zell am See-Schüttdorf kam durch einen Zufall zustande. Denn die elektronische Orgel der Kirche in Schüttdorf gab im Herbst vor einem Jahr den Geist auf. Und zufällig bekam Philipp Pelster vom Kirchenmusikreferat der Erzdiözese Salzburg nur wenig später einen Tipp
SWR suchte Abnehmer, weil Studio abgerissen wird
„Ich komme aus Baden-Baden, bin seit fast 20 Jahren in Salzburg“, schilderte Pelster. „Und zu Weihnachten letztes Jahr hat mich ein Mitarbeiter des Südwestrundfunks (SWR) in Baden-Baden angesprochen, dass das Hans-Rosbaud-Musikstudio abgerissen wird, weil das baufällig ist. Der sagte: ‚Da steht eine große Orgel drinnen. Kennst du eine Pfarre bei dir in Salzburg, die die gebrauchen kann? Wir würden die sehr günstig abgeben, weil sonst fällt sie dem Bagger zum Opfer.‘“
80.000 Euro Kosten – Pfarre startet Spendenaktion
Nach einigen Monaten Verhandlungen waren sich die Pfarre Zell am See-Schüttdorf und der SWR schließlich über den Orgeltransfer schließlich einig. Allerdings: Für Kauf, Abbau, Generalüberholung und Aufbau des gut 50 Jahre alten Instruments fallen gut 80.000 Euro an Kosten an. So muss für die Aufstellung der Orgel in der Kirche Schüttdorf auch ein Holzpodest neu gebaut werden.
Geld für die Orgel soll durch eine Spendenaktion hereinkommen, die in diesen Tagen starten soll. „Da ist natürlich jeder Euro gut angelegtes Geld“, sagte Pelster. „Denn wir retten ja ein Kulturdenkmal. Das ist eine ganz berühmte Orgel, die man in den 1970er-Jahren im Südwestfunk sicher monatlich im Radio hören konnte.“ Und auch vom Baustil her passe das Ende der 1960er-Jahre gebaute Instrument perfekt in die gut 50 Jahre alte Kirche in Schüttdorf. Die neue Orgel soll bis Ostern 2021 fertig in der Kirche eingebaut sein.