Schülerin mit Maske
ORF
ORF
Gesundheit

Kritik an „Coronavirus-Chaos“ in Schulen

Bei Coronavirus-Infektionen an Schulen wird viel zu unterschiedlich gehandelt. Das kritisieren immer mehr Eltern und Schüler in Salzburg. So seien etwa die Quarantäneverordnungen der Gesundheitsbehörden oft widersprüchlich. Zudem fehle ein klarer Leitfaden, was im Fall einer Infektion zu tun ist.

Wenn ein Schüler oder Lehrer positiv auf das Coronavirus getestet wird, beginnt in vielen Schulen die Verunsicherung. Denn in jedem Fall gebe es Unterschiede, wer wie lange in Quarantäne muss und wer weiter in die Schule gehen darf. Das beobachtete Sabine Gabath vom Landesverband der Elternvereine an Pflichtschulen.

„Es werden Bescheide ausgestellt, die sich immer danach richten, wo die Eltern und Kinder wohnen. Und das ist sehr verwirrend und verunsichert, denn bei den einen sind es nur einige wenige Tage Quarantäne, bei anderen zehn Tage, und auch die Testung erfolgt nicht synchron“, kritisierte Gabath.

Forderung: Klare Infos, die für alle Schulen gelten

Auch Kimbie Humer-Vogl, Klubobfrau der Grünen im Landtag und vierfache Mutter, sieht das ähnlich. Sie habe in ihrer Familie bereits drei ganz unterschiedliche Bescheide nach Coronavirus-Fällen in der Schule bekommen, erzählte sie. Warum das so ist, sei nicht nachvollziehbar. Humer-Vogl fordert deshalb zwei Dinge:

„Wir brauchen zum einen präventiv schon die Informationen, was zu tun ist, wenn ein positiver Fall auftritt: Wie lang dauert Quarantäne, was bedeutet Quarantäne, muss mein Kind sich testen lassen oder nicht? Diese Dinge kann man alle vorab klären, und dann ist die Aufregung viel geringer, wenn es so weit ist. Außerdem denke ich, wäre es auch hilfreich, wenn alle Schulen dieselbe Information verschicken“, argumentierte Humer-Vogl und sieht hier die Bildungsdirektion gefordert.

Landesbehörden wollen reagieren

Auf die Kritik wollen jetzt die Landesbehörden reagieren: So solle nun die Vorgangsweise aller Gesundheitsbehörden im Land vereinheitlicht werden, betonte Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz. Allerdings: Gewisse Unterschiede werde es auch weiterhin geben müssen. Denn schließlich werde jeder Einzelfall von den Gesundheitsämtern geprüft – mit einer Einzelfallentscheidung, betonte Juhasz.

Bildungslandesrätin Maria Hutter (ÖVP) will zudem am Mittwoch einen Informationsbrief an alle Schulen ausschicken. Dort sollen die wichtigsten Punkte zur Vorgangsweise bei Coronafällen bzw. Verdachtsfällen auf zwei Seiten zusammengefasst werden.

Kritik an „Coronavirus-Chaos“ in Schulen

Bei Coronavirus-Infektionen an Schulen wird viel zu unterschiedlich gehandelt. Das kritisieren immer mehr Eltern und Schüler in Salzburg. So seien etwa die Quarantäneverordnungen der Gesundheitsbehörden oft widersprüchlich. Zudem fehle ein klarer Leitfaden, was im Fall einer Infektion zu tun ist.