Bereits jetzt bedienen die Bundesbahnen 40 Prozent des Nachtzügemarkts in ganz Deutschland, haben sie ihre Fühler nach Italien ausgestreckt und sind ständig auf der Suche nach weiteren neuen Linien. Salzburg – Paris wäre so eine Linie, die die ÖBB zum größten Nightjet-Betreiber in Europa machen sollten. Obwohl man derzeit noch mit Waggons unterwegs ist, die einen herben nostalgischen Charme versprühen, sind die Fahrgastzahlen jetzt schon kräftig gestiegen. „Die allgemeine Klimadiskussion hat dazu geführt, dass wir fast eine Verdopplung unserer Passagierzahlen erleben konnten vor Corona“, sagte ÖBB-Chef Andreas Matthä.
Bundesbahnen wollen Marktlücke füllen
Weil die Deutsche Bahn ihr Nachtzuggeschäft schon vor Jahren praktisch aufgegeben hat, will die ÖBB hier auch mit Bundeshilfe kräftig ausbauen: „Wir investieren in den nächsten Jahren zusätzlich 500 Millionen Euro in neue Nachtzüge, wir arbeiten an neuen Verbindungen, gerade im Fernverkehr. Wir haben eine Herausforderung mit der Klimakrise und müssen klimafreundliche Alternativen finden“, sagte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) bei den Salzburger Verkehrstagen. Die neuen Nachtzüge der ÖBB sollen ab dem Winterfahrplan 2022/2023 zum Einsatz kommen und in gut einem Monat der Öffentlichkeit präsentiert werden.