Aufschrift auf Lokaltür mit der Aufforderung, Abstand zu halten
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Gesundheit

Kritik an verschärften CoV-Maßnahmen

In den vergangenen Tagen hat sich der Tennengau zum österreichweiten CoV-Hotspot entwickelt. Deshalb wurden Sonntagnachmittag verschärfte CoV-Maßnahmen für den Bezirk beschlossen. Die Bürgermeister aus Hallein und Kuchl kritisieren die Verschärfungen aber heftig.

Ab Dienstag 0.00 Uhr gilt im gesamten Tennengau ein komplettes Veranstaltungsverbot. Das betrifft alle Sport- und Musikveranstaltungen sowie auch Feuerwehrübungen. An Begräbnissen dürfen maximal 100 Personen teilnehmen. Nur Kindergartenpersonal darf Kindergärten betreten, Eltern beispielsweise nicht mehr.

Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) kündigte außerdem an, Privatpartys außerhalb des eigenen Wohnraums von der Polizei streng kontrollieren zu lassen. Solche Partys seien der Hauptgrund für den Anstieg der Zahlen im Tennengau gewesen.

Sperrstunde nur in Kuchl um 17.00 Uhr

Fast die Hälfte der positiv Getesteten kommt aus der 6.600-Einwohner-Gemeinde Kuchl. Dass es als Konsequenz nun Maßnahmen für alle Tennengauer Gemeinden geben muss, ist für Halleins Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) unverständlich. „Grundsätzlich wäre mir lieber gewesen, wenn man diese Maßnahmen generell beschränkt hätte auf Gemeinden, die rot oder orange sind“, so Stangassinger.

Zumindest einige Maßnahmen gelten nur für Kuchl: Das Besuchsverbot für Pflege- und Senioreneinrichtungen sowie die Vorverlegung der Sperrstunde auf 17.00 Uhr. Die frühere Sperrstunde stellte Kuchls Bürgermeister Thomas Freylinger (ÖVP) aber infrage. „Ich sehe die schwarzen Schafe nicht in der Gastronomie, sondern ausschließlich bei den privaten Feiern. Und ob es da der sinnvolle Weg ist, um 17.00 Uhr die Gastronomie zuzudrehen, das kann ich nicht beurteilen“, so Freylinger.

Bei dem Treffen des Landeshauptmannes mit den Bürgermeistern dürfte auch eine Quarantäne für Kuchl diskutiert worden sein. Die habe man aber noch abgewendet, sagte Freylinger. Wichtig sei, dass die Zahlen jetzt nicht weiter steigen.

Kritik an verschärften Maßnahmen in Kuchl