Gargyol Steinfigur mit Mund-Nasen-Schutz
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
Gesundheit

Unterstützung für Kinder in Coronakrise

Die Salzburger Kinder- und Jugendanwaltschaft (KIJA) bietet Kindern, die unter der Coronaviruskrise leiden, nun ein Hilfsprogramm gegen Ängste, Aggressionen oder Depressionen. Das Gruppenangebot zur Stressbewältigung richtet sich speziell an Volksschüler.

Gerade Kinder und Jugendliche sind von den Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung besonders betroffen, sagt Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt. So laufe etwa das Abstandhalten zu anderen Kindern der eigenen Entwicklungsphase völlig zuwider. Auch den Stress ihrer Eltern bekommen Kinder mit und sei in ihrer täglichen Beratungsarbeit eine kollektive Traurigkeit und eine Lebensverunsicherung auch bei Kindern zu spüren, bei denen in der Familie und Schule sonst eigentlich alles in Ordnung wäre, sagt Holz-Dahrenstaedt.

Unkompliziertes, professionelles Hilfsprogramm

Mit einem speziellen Stressbewältigungsprogramm für Volksschulkinder will die Kinder- und Jugendanwaltschaft jetzt gegensteuern. „Es ist für Kinder schwierig das Ganze richtig einzuordnen. Der Stress den sie empfinden, wirkt sich durch mangelnde Konzentration, Schlafstörungen, Depression, Aggressionen, mit Rückzug etc. aus. Da soll es helfen, sich – therapeutisch begleitet – mit Gleichaltrigen auszutauschen“, sagt Holz-Dahrenstaedt. Der Zugang zu diesem Angebot sollte ohne lange Diagnose möglichst einfach sein, um Kinder, die nicht gut zurechtkommen durch die schwierige Zeit im Herbst und Winter zu begleiten, sagt Holz-Dahrenstaedt.

Kostenlose, humorvolle und kindgerechte Hilfsangebote

Auch der Salzburger Gesundheitskabarettist Ingo Vogl bringt Kindern und Jugendlichen seit Jahren Gesundheitsthemen näher. Gerade bei kleineren Kindern sind gerade jetzt allerdings eindeutige, kurze Botschaften gefragt, sagt Vogl, der auch als Experte für Krisenintervention arbeitet. So machen sich in der Coronaviruskrise Angst und Unsicherheit breit, etwa wenn ein Kind in der Schule hustet und von anderen zu hören bekommt: „Wäh, Du hast Corona!“ In solchen Fällen rät Vogl den Eltern authentisch zu bleiben. „Das heißt, wenn ich das höre, darf ich sagen, das ist jetzt ärgerlich und ärgert mich auch. Ich darf dem Kind auch spiegeln, dass es richtig liegt, wenn es sich unwohl fühlt und dann ist es klug, sich selbst mit Informationen gut auszustatten, wie man das dem Kind erklärt. Nicht jeder Schnupfen ist Corona und husten muss man aus tausend Gründen und nicht jeder Husten ist Corona.“

Videos und Krisenunterstützungsprogramme

Neben Beratungsstellen wie der Kinder- und Jugendanwaltschaft bietet Vogl mit Kollegen auf der Plattform intervent plus Videos an, die den Umgang mit der Coronavirus-Krise auf kindgerechte Weise erklären und Kindern in schwierigen Situationen Sicherheit verschaffen können. Ein weiterer wichtiger Schritt sei es, derartige Situationen mit Lehrern zu besprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, damit sich alle Kinder wieder wohl fühlen können, sagt Vogl.