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Flugbild: Gerald Lehner
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Chronik

Kritik nach Rettungseinsatz im Gosaukamm

Am Gosaukamm zwischen Salzburg und Oberösterreich haben die Besatzung des Polizeihubschraubers und Bergretter aus Annaberg (Tennengau) einen Alpinisten gerettet. Im Polizeibericht stehen kritische Zeilen über die Tourenplanung des Deutschen. Bergretter äußern den Unmut offener.

Der 37-jährige Deutsche wollte bei beginnendem Schlechtwetter vom Gebiet des Gosausees über einen schwierigen Klettersteig auf den Großen Donnerkogel im Gosaukamm – im Vorfeld des Dachsteinmassivs. Weil es „plötzlich zu schneien begann und starker Wind aufkam“ – wie sich der Mann am Telefon ausgedrückt haben soll, setzte der Alpinist seinen Notruf ab.

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Gosaukamm mit Däumling, Bischofsmütze, Donnerkogel und Trabanten

Der Mann habe seine Tour über den „Intersport Klettersteig“ offenbar nicht sorgfältig genug vorbereitet und die Wetterprognose nicht beachtet. Wegen einer „nicht vorhandenen Tourenplanung“ sei es zu dieser Gefahrensituation gekommen, liest man dazu im Salzburger Polizeibericht.

Kritik der Bergrettung: „Wieder keine Tourenplanung“

Dieser Klettersteig hat einen Schwierigkeitsgrad von C/D. Der Bergsportler startete Montag um 9.00 Uhr vom Gosausee. Er wurde um 15.00 Uhr aus seiner misslichen Lage befreit. An der Bergung waren neben dem Team des Polizeihubschraubers auch zwei Alpinpolizisten und ein Bergretter beteiligt. Auch die Bergrettung Annaberg im Salzburger Bezirk Hallein (Tennengau) wurde zu dem Einsatz alarmiert, der großteils bei gefährlichem Schlechtwetter ablief.

„Immer mehr Leute so unterwegs“

Werner Quehenberger aus Annaberg ist Bezirksleiter der Tennengauer Bergrettung. Er leitete diesen Einsatz: „Diese Notlage war einmal mehr das Resultat einer nicht vorhandenen Tourenplanung. Der Mann hat offenbar den ziemlich eindeutigen Wetterbericht gar nicht gelesen und ist dennoch aufgebrochen. Gerade auch auf diesem Klettersteig gibt es immer mehr sehr gefährliche Einsätze. Die ließen sich leicht vermeiden, wenn sich Bergsportler sorgfältiger vorbereiten würden. Wir haben immer mehr solche Aktionen in der ganzen Region. Es ist ein Wunder, dass es nicht viel mehr Verletzte oder Tote gibt.“