Verletzter wird aus der Riesendinghöhle am Untersberg gezogen
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Chronik

Riesending-Höhle sechs Jahre nach Einsatz gereinigt

Die letzten Müllreste der weltweit beachteten und aufwendigen Bergung eines Höhlenforschers aus der Riesending-Höhle im Untersberg im Jahr 2014 sind nun beseitigt worden. Freiwillige aus vielen Ländern arbeiteten dafür tausende Stunden.

Im Juni 2014 wurde ein schwer verletzter Höhlenforscher aus der Riesending-Schachthöhle gerettet. Bei der aufwändigen Rettungsaktion transportierten insgesamt rund 220 Höhlenretter den Verletzten über zwölf Tage mit vereinten Kräften hinauf ans Tageslicht. Der Großeinsatz hinterließ Spuren in der Riesendinghöhle. Seit 2015 leisteten Höhlenforscher aus ganz Europa an jeweils fünf bis zehn Tagen pro Jahr insgesamt bis zu 2.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit und reinigten die Höhle.

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Verletzter Höhlenforscher wird in Rettungstrage von Bergwacht aus der Riesending Höhle im Untersberg gezogen
APA/Bergwacht Bayern
Nach zwölf Einsatztagen konnte der verunglückte Höhlenforscher am 19. Juni 2014 aus der Riesendinghöhle geborgen werden
Bergwachtmann in Riesending Höhle sichert verletzten Höhlenforscher, der in einer Trage am Seil hängt
APA/Bergwacht Bayern
Der Einsatz in der Höhle war mit großem Aufwand verbunden
Rettungskräfte tragen am 19.06.2014 am Untersberg nahe des Einstiegs der Riesending Schachthöhle den verletzten Höhlenforscher auf einer Trage.
APA/dpa/Nicolas Armer
220 Höhlenretter waren während der Bergungsaktion im Einsatz
Camp der Einsatzkräfte auf dem Untersberg Plateau aus der Luft während des Einsatzes in der Riesending Höhle
APA/dpa/Tobias Hase
Die Einsatzkräfte errichteten 2014 ein Camp beim Höhleneingang
Container der Bergwacht mit Einsatzkräften im Nebel auf dem Untersberg Plateau beim Einsatz in der Riesending Höhle
APA/Bayerisches Rotes Kreuz
Sogar ein Container als Unterkunft wurde damals auf den Berg geflogen

70 Müllsäcke ans Tageslicht transportiert

Rund 70 Müllsäcke voll mit Essensresten, Plastikverpackungen, aber auch Bohrmaschinen, Akkus und medizinischem Material konnten geborgen und entsorgt werden. Zudem brachten die Höhlenforscher auch intakte Teile persönlicher Ausrüstung von Höhlenforschern und Rettern wieder ans Tageslicht zurück und konnten die Gegenstände teilweise an ihre Besitzer zurückgeben.

Müll in Höhle beeinträchtigt Ökosystem

Unterm Strich wurde mehr als eine Tonne Müll über sechs Jahre hindurch aus der Riesendinghöhle wieder zu Tage befördert. Für das Ökosystem der Höhle war das sehr wichtig, denn Unrat und Gefahrenstoffe in Höhlen können das Grundwasser und den Lebensraum von Fledermäusen und anderen Höhlentieren verunreinigen.