Villa Vicina („Benachbartes Herrenhaus“) nennt das Mozarteum seine neue Spielstätte. Der Bau stammt aus dem Jahr 1873 und gehört der Familienstiftung eines Grazer Hörgeräte-Herstellers. Nun zieht hier die Musik ein.
Entscheidung von 2019 heute eher fraglich
Das Mozarteum habe einen Mietvertrag auf zunächst 20 Jahre unterschrieben, sagt Tobias Debuch, kaufmännischer Direktor der Stiftung: „So ein Projekt ist natürlich eine finanzielle Entscheidung. Und die haben wir vor einem Jahr kraftstrotzend betroffen – in vollem Bewusstsein, dass wir das brauchen. Das war eine bewusst Entscheidung und kein Problem vor einem Jahr. Heute weiß ich nicht, ob wir diese Entscheidung wieder so treffen würden.“
In dem Saal sollen Konzerte für bis zu 150 Besucher stattfinden. Die Wand ziert eine Schallwellen-Darstellung von Mozarts Klarinettenkonzert in A-Dur.
„Ein Raum für das Miteinander“
Für das Mozarteum ist der Saal eine Ergänzung und ein Ausweichquartier, während das Haupthaus saniert und teilweise umgebaut wird, wie Konzertchef Andreas Fladvad-Geier schildert: „Je mehr wir vielleicht in eine andere Normalität zurückkommen, umso mehr soll das ein Raum der Interaktion, des Zusammenspiels werden. Es geht um Nähe zu den Musikern, um andere und neue Programme, dass das Publikum gleich danach mit den Künstlern zusammenstehen und etwas trinken kann. Es ist eigentlich ein Hoffnungsraum für das, was wir immer schon machen wollten – nämlich Musik mit den Menschen zusammen.“
Noch bekommt die Villa Vicina den letzten Schliff. Donnerstag in einer Woche steht das erste Konzert auf dem Programm. Und gespielt wird nicht Mozart sondern Beethoven – in seinem Jubiläumsjahr.