Der Hörsaal 230 an der Universität Salzburg ist einer der größten an der Hochschule. 260 Studenten finde dort üblicherweise Platz. Seit der CoV- Krise dürfen nur noch 56 Personen dort Platz. Das hat auch Auswirkungen auf zahlreiche Lehrveranstaltungen, schildert die Universitätsprofessorin Claudia Wöhle: „Die Hörsäle sind vermessen worden. Für jeden, der von der Belüftung her geeignet ist, wurde festgelegt, wie viele Studierende dort hineinpassen“.
Die Universität ist vorbereitet, auch für den Fall, dass sich die Covid-19-Zahlen so verschlechtern, dass Lehre grundsätzlich nur noch online möglich wäre, sagt der Rektor der Universität, Hendrick Lehnert: „Wir haben das schlimmste Szenario im Hinterkopf, aber sehr weit im Hinterkopf. Wir hoffen, dass wir 30-40 Prozent der Lehre als Präsenzlehre, also mit Anwesenheit der Studierenden anbieten können“.
Sechsstelliger Betrag für Schutzmaßnahmen
Die Hochschule investiert viel Geld in das Ziel, frei von CoV-Fällen zu bleiben. Laut Lehnert wird ein sechsstelliger Betrag in Schutzmaßnahmen wie Plexiglasscheiben, Masken und Desinfektionsmittel investiert. Auch über schnelle Testverfahren werde bereits verhandelt, etwa mit der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität. Das sei aber auch eine Frage des Geldes, betont der Rektor.
Schwierige Vorbereitungen für Unis
Am 1. Oktober beginnt das das neue Uni-Semester. Für die Studenten ist es ein Start in die Ungewissheit: Zahlt es sich aus, ein ZImmer zu mieten, gibt es meinen Nebenjob überhaupt noch, schaffe ich mein Uni-Pensum unter den aktuellen Bedingungen.
Forderungen an Politik
Trotz aller Bemühungen der Universität wird das kommende Semester hart für viele Studenten. Sie wissen nicht, ob sie ihre Unterkunft behalten sollen oder ob sie sich das Studieren überhaupt noch leisten können. Die Studentenvertreterin Keya Baier kennt die Sorgen ihrer Kommilitonen: „Zwei Drittel der Studierenden arbeiten neben dem Studium. Viele sind noch in Kurzarbeit oder haben ihre Anstellungen verloren. Viele sind in sehr prekäre finanzielle Situationen gerutscht“.
Von der Politik brauche es schnelle und klare Antworten auf diese Situation, etwa eine CoV- Unterstützung für Studierende, Überbrückungsmöglichkeiten zur Studienbeihilfe oder eine Rückerstattung der Studiengebühren.
Rektor und Vizerektoren können aber zumindest positive Folge der Krise entdecken. Das Virus hat für einen kräftigen Schub in Richtung Digitalisierung gesorgt.