Die Betreuung der stacheligen Nützlinge ist zeitaufwändig: So füttert Rupert Bergmann ein kleines Igelchen mit der Spritze von Hand: Hier gibt’s Katzenfutterbrei mit Milch. Das kleine Tier wiegt 130 Gramm und braucht besonders viel Zuwendung, damit es durchkommt: „Wenn man sich viel mit den Igeln beschäftigt, dann kuscheln sie auch mit dir“, sagt Rupert Bergmann. „Die wollen das. Du musst sie dann locken, heraufnehmen. Dann kann es sein, dass du sie aufnimmst.“
Täglich drei Stunden Arbeit mit Igeln
In dem Haus des Dientener Ehepaares stehen neben einer Gartenhütte derzeit auch das Wohnzimmer und der gesamte Dachboden knapp 50 stacheligen Vierbeinern zur Verfügung. Sie bedeuten täglich drei Stunden Arbeit, schildert Rupert Bergmann: „Man hat das ganze Jahr was zu tun. Im Frühjahr, wenn die Igel weg sind, zerlegen wir die ganzen Kisten. Man muss alles gründlich reinigen und desinfizieren. Das ist sehr wichtig bei den Igeln. Wenn im Herbst recht viel drinnen waren, muss man auch alles reinigen.“
Wöchentlich werden neue Igel zur Aufpäppelstation gebracht – die Tierretterin Doris Schamp aus dem knapp 70 Kilometer entfernten Bramberg im Oberpinzgau bringt gleich vier mit: „Ich hätte sie schon untergebracht. Aber sie sind in der Betreuung schon zeitintensiv“, sagt sie. „Man muss sich wirklich um die kümmern und vor allem schauen, dass sie’s warm haben. Und wenn ein Igel noch sehr klein ist, dass der Bauch auch warm bleibt. Ich habe das dann auch mit einer Wärmeflasche gemacht.“
Hochbetrieb in Igelstation in Dienten
Im Mai werden Tiere wieder ausgesetzt
Im Mai wiegen die Igel dann zwischen einem und eineinhalb Kilo und werden wieder im Freien ausgesetzt oder kehren in die Gärten ihrer Retter zurück – so wie bei Doris Schamp nach Bramberg: „Das sind ja Bramberger – die muss man nach Bramberg zurück nach Hause bringen.“
Nur eine Igeldame names „Gina“ bleibt für immer im Haus der Familie Bergmann in Dienten – sie ist ein afrikanischer Weissbauch-Zuchtigel und darf als Haustier gehalten werden.