In Dienten mussten die Feuerwehrleute Freitagnacht mehrere hängengebliebene Fahrzeuge bergen, die auf der Hochkönig Straße (B164) am 1.290 Meter hoch gelegenen Filzensattel mit Sommerreifen ausgerüstet unterwegs waren und nicht mehr weiterkamen. In Abtenau mussten mehrere Bäume, die durch den Schneedruck umgeknickt waren, von der Lammertal Straße (B166) entfernt werden – hier waren 29 Mann beschäftigt.
In Rußbach und Krispl-Gaißau (beide Tennengau), Mühlbach am Hochkönig (Pongau), Maria Alm (Pinzgau) sowie in St. Michael und Unternberg (beide Lungau) mussten die Feuerwehren ebenfalls wegen ähnlicher Einsätze ausrücken. Auch auf dem Gaisberg in der Stadt Salzburg war die Berufsfeuerwehr gefordert: Hier entfernten sechs Mann durch den feuchten, schweren Schnee abgebrochene Äste von den Straßen. Dieser Einsatz war gegen 1.15 Uhr beendet.
Autos blieben auf B99 hängen
Pannenhelfer des Autofahrerklubs ÖAMTC hatten in der Nacht ebenfalls viel zu tun – vor allem bei der Strecke über den 1.664 Meter hoch gelegenen Radstädter Tauernpass bei Obertauern (Pongau/Lungau). Obwohl hier eigentlich Schneekettenpflicht galt, „waren viele Autofahrer mit Sommerreifen unterwegs“, berichtete Pannenhelfer Markus Kocher.
Er und seine Kollegen waren die ganze Nacht im Einsatz, um hängengebliebene Autos zu bergen. Bei den Unfällen durch Ausrutscher habe es aber glücklicherweise keine Verletzten, sondern nur Blechschäden gegeben, so Kocher. Über die Großglockner Hochalpenstraße zwischen Fusch (Pinzgau) und Heiligenblut (Kärnten) wurde zudem eine Sicherheitssperre verhängt.
Winterliche Verhältnisse im Pinzgau, Pongau
Teile des Pinzgaus und Pongaus präsentierten sich Samstagvormittag winterlich – bis in die Talbereiche im Saalfeldener Becken.
Schnee teilweise bis 550 Meter Seehöhe
Die Kaltfront brachte in der Nacht auf Samstag einiges an Schnee im Bundesland Salzburg: Teilweise habe es bis rund 550 Meter Seehöhe herabgeschneit, sagt Meteorologe Christian Ortner von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Salzburg. Am ungewöhnlichsten sei, dass sogar im 544 Meter hoch gelegenen Bischofshofen (Pongau) zwei Zentimeter Schnee gefallen seien. Schnee sei vor allem in Tälern im Pongau und angrenzenden Teilen des Pinzgaus sowie im Tennengau gefallen.
„Liegen bleibt das natürlich noch nicht, denn der Boden ist noch relativ warm“, sagte Ortner. Über 800 Metern Seehöhe sei die Wetterlage „aber eher winterlich.“ Im Lauf des Samstags komme gerade auf den Bergen „noch Schnee dazu“.
Neuschnee bis ins Tal im Pinzgau
Wintereinbruch im September kommt immer wieder vor
Ein Wintereinbruch um diese Jahreszeit sei in höheren Lagen nicht ungewöhnlich, ergänzt auch ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik: „In einer Seehöhe von 1.500 bis 2.000 Meter schneit es Ende September alle ein bis zwei Jahre. Dass es, so wie heuer, bis auf 1.000 Meter verbreitet schneit, kommt in Österreich durchschnittlich alle fünf bis sieben Jahre vor, zuletzt im September 2011. Vereinzelt gab es auch im September 2015 und 2012 Schneeflocken bis etwa 1.000 Meter Seehöhe.“