Illustration zum Thema Glücksspiel: Ein Mann spielt an einen Glücksspiel-Automaten (gestellte Szene).
APA/GEORG HOCHMUTH
Polizei Salzburg
Chronik

177 illegale Glücksspielautomaten beschlagnahmt

Freitag in den frühen Morgenstunden haben Fahnder bei einer großen Razzia in Salzburg, Oberösterreich und Wien 177 illegale Glücksspielautomaten bei 34 Hausdurchsuchungen beschlagnahmt. Schwerpunkt der Razzia war die Stadt Salzburg – hier wurde bereits seit Monaten ermittelt.

Das Landeskriminalamt Salzburg hatte zusammen mit dem Bundeskriminalamt und den Finanzbehörden die Razzia vorbereitet. Freitag in den frühen Morgenstunden wurden koordiniert Glücksspiellokale, Geschäftsräume und Wohnungen durchsucht – 28 in Salzburg, vier in Oberösterreich und zwei in Wien. Schwerpunkt war dabei in der Stadt Salzburg mit 19 Durchsuchungen. Auch in Hallein (Tennengau) und Straßwalchen (Flachgau) wurden Objekte durchsucht. In Oberösterreich betraf es Lokale in Linz, Haid, Traun und Ried sowie zwei Geschäfte in Wien.

Dabei stellten die Ermittler 177 Glückspielgeräte mit einer unbestimmten Mengen an Bargeld sicher, so die Polizei. Dazu kommen noch mehrere Safes und Wertbehältnisse mit noch unbekanntem Inhalt – ungefähr 45.000 Euro Bargeld – sowie 49 hochpreisige Luxusuhren im Wert von mehreren hunderttausend Euro. Auch zahlreiche elektronische Geräte, umfangreiche Geschäftsunterlagen, eine Pistole und eine Langwaffe seien beschlagnahmt worden. Zusätzlich wurden noch sechs Bankkonten gesichert, in drei Fällen habe es eine Kontoöffnung gegeben, so die Polizei.

Sichergestelltes Bargeld, Uhren, Pistole und Gewehr auf Tisch
Polizei Salzburg
Ein Teil der sichergestellten Gegenstände

Vorwurf: Automaten zur Gewinnmaximierung manipuliert

Auch die drei Hauptverdächtigen, Österreicher im Alter von 26, 27 und 44 Jahren, wurden festgenommen. Sie sollen noch am Freitag in die Justizanstalt überstellt werden.

Die drei Männer sollen hinter jenen Firmen mit Sitz im Ausland stehen, welche die Spiellokale offiziell betrieben, sagte Wolfgang Haim, der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamtes Salzburg, zur APA: „Wir haben über ein Jahr ermittelt, weil der Verdacht besteht, dass die Spielgeräte technisch so manipuliert sind, dass der Gewinn für die Betreiber maximiert wird.“ Während illegales Glücksspiel selbst nur ein Verwaltungsdelikt ist, sind diese Manipulationen der strafrechtliche Hauptaspekt, weshalb das LKA die Ermittlungen aufnahm.

Bei der Staatsanwaltschaft Salzburg laufen gegen die Männer Ermittlungen wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung, der Geldwäscherei, des betrügerischen Datenverarbeitungsmissbrauchs, des Glücksspiels, wegen Übertretungen nach dem Waffengesetz und zudem wegen diverser Finanzdelikte.

Automaten werden zusammen mit Experten geöffnet

Sämtliche Automaten werden in Salzburg an einem Ort aufbewahrt und erst im Beisein von Sachverständigen und unter exakter Dokumentation geöffnet und technisch untersucht, sagte Haim. Erst dann wird man wissen, wieviel Geld sich in den Geräten befindet. Auch über Geldbeträge auf den Konten gibt es derzeit noch keine Angaben. „Wir müssen das alles erst auswerten.“

Die mutmaßlichen Haupttäter wurden am Freitag schon befragt. Details konnte die Polizei aber noch nicht nennen. Fest steht für die Ermittler aber, dass es noch drei weitere Verdächtige geben dürfte, die dem Kreis der Hauptbeschuldigten zuzuordnen sind. Dazu kämen noch „weit mehr“ Verdächtige, die mit kleineren Aufgaben involviert waren – etwa als Beschäftigte in den Lokalen oder als Boten.

320 Beamte im Einsatz

Bei der Großrazzia Freitagfrüh waren annähernd 250 Polizisten im Einsatz, dazu noch 45 Beamte der Finanzpolizei und 25 Mitarbeiter des Finanzamtes.