Schülerinnen steigen aus Linienbus (Albus) aus
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Verkehr

Gegen Überfüllung: Mehr Linienbusse in der Früh

Als Reaktion auf die Kritik an seit Schulbeginn überfüllten Linienbussen in der Früh werden jetzt zusätzliche Busse eingesetzt – ab Mitte kommender Woche. Das sichert die Salzburger Stadtpolitik nach Kritik von Lehrer- und Elternvertretern zu.

Lehrervertreter hatten ja schon in den Sommerferien vor zu wenig Abstand auf der Fahrt in die Schulen gewarnt – genauso wie Elternvertreter Helmuth Schütz: „Geändert hat sich nicht viel. Die Schwierigkeit ist eben das, dass diese ganzen Hygienekonzepte in den Schulen ja nur dann wirksam sind, wenn ich auch den Schulweg mit einbeziehe. Es hat keinen Sinn, wenn ich im Schulgebäude auf eine Entzerrung achte – im Schulbus habe ich aber die Kinder auf engstem Raum zusammengepfercht.“

Die Obus-Sparte der Salzburg AG argumentiert, dass wegen des Coronavirus ja insgesamt weniger Menschen in Bussen sitzen und eine Anpassung erst durch die entsprechenden Vekehrsmessungen möglich sei: „Es ist ein Herantasten. Seit Schulbeginn haben wir das Angebot laufend überwacht“, sagt Obus-Betriebsleiter Christian Osterer. „Wir greifen da auf automatisch erhobene Zahlen zurück – und auch auf Beobachtungen im Liniennetz durch unsere Mitarbeiter.“ Außerdem muss die extra Kosten zum Beispiel bei Obussen die Stadt Salzburg zahlen.

Mehr Linienbusse gegen Überfüllung in der Früh

Sechs Verstärkerbusse zwischen 7.00 und 8.00 Uhr

Ab Anfang Oktober – mehr als drei Wochen nach Schulbeginn – soll es in der Stadt Salzburg aber doch mehr Busse geben: „Das Angebot liegt jetzt auf dem Tisch. Das würde bis Ende des Jahres 35.000 Euro kosten“, sagt Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP). „Ich habe einen Amtsbericht vorbereiten lassen, dass wir die Mehrkosten übernehmen, um einfach eine Entlastung in den stark frequentierten Bussen in der Früh zu bekommen.“ Im Laufe der nächsten Woche sollen die Obuslinien 3,5 und 10 verstärkt werden – um etwa sechs Busse im Zeitraum zwischen 7.00 und 8.00 Uhr.

Die Kritik der Elternvertreter sei erst vergangene Woche bei ihm angekommen, ergänzt Preuner: „Bei mir ist es erst letzte Woche am Schreibtisch gelandet. Was vorher herumgeschwirrt ist, kann ich schwer beurteilen. Aber wir haben schnell reagiert und haben das schon in die Wege geleitet.“

Zu volle Busse beim Verkehrsverbund melden

Im restlichen Bundesland sei bei den Bussen in der Früh bereits zu Schulbeginn nachgeschärft, lässt das Büro von Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) ausrichten. Außerdem werde in Stadt und Land Salzburg auch weiterhin laufend justiert. Bemerkt jemand auch nach der Verstärkung der Linien nächste Woche noch zu volle Busse, sollte das an den Salzburger Verkehrsverbund gemeldet werden werden.