In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
Gerald Lehner
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Sport

5.000-km-Lauf im Park: Italiener führt

Montagabend hat der Läufer und Yoga-Spezialist Andrea Marcato aus Venedig die ersten tausend Kilometer beim 5.000 km langen „Sri Chinmoy Race“ in einem kleinen Park von Salzburg-Lehen hinter sich gebracht. Das heuer zum 24. Mal stattfindende Rennen musste wegen der CoV-Krise vom New Yorker Stadtteil Queens (USA) nach Europa verlegt werden.

Beim Glanspitz-Park im Salzburger Stadtteil Lehen wird Sportgeschichte in diesen Tagen und Wochen geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer und Yoga-Spezialisten duellieren sich hier noch bis November auf 5.000 Kilometern (bzw. 3.100 Meilen) und über 52 Tage.

Gesamtstrecke entspricht 120 Marathons

Laufen Sie regelmäßig? Wenn ja, dann wissen Sie, wie es sich anfühlt: Wenn man fünf, zehn oder gar 20 Kilometer durchlaufen kann. Vielleicht wissen Sie aus eigener Erfahrung auch, wie es Menschen geht, wenn sie als Amateure ihren ersten Marathon schaffen. Nach vielen Wochen, Monaten, teils auch Jahren mit konsequentem Training und eiserner Disziplin.

Selbst für viele Leistungssportler und Profis der Langstrecken ist es kaum zu glauben, was in dem kleinen Park beim Salzachkraftwerk von Salzburg-Lehen nun zu sehen ist: Die Streckenlänge entspricht fast 120 Marathons. Über ca. 52 Tage wird jeden Tag von 6.00 Uhr früh bis Mitternacht gelaufen, zwischendurch auch gegangen und gerastet. Die 5.000 Kilometer sind nur zu schaffen, wenn jeder pro Tag im Schnitt etwa hundert Kilometer zurücklegt.

Auch Salzburger im Rennen

Auch ein Lokalmatador läuft mit, der 52-jährige Ushika Muckenhumer. Er betreibt in Salzburg ein Geschäft für Musikinstrumente. Dazu kommen der in Zürich lebende Italiener Andrea Marcato (38), der nahe Prag wohnende Tscheche Milan Javornicky (46), der in Island lebende Ire Nirbhasa Magee (41) und Ananda-Lahari Zuscin (45) aus Kosice in der Slowakei. Sie absolvieren die Gesamtstrecke auf 4.780 Runden in dem kleinen Salzburger Park neben einem beliebten Lehener Kinderspielplatz. Eine Runde ist ungefähr einen Kilometer lang.

Fotostrecke mit 23 Bildern

In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
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Um 22.00 Uhr am Montagabend hat der Führende Andrea Marcato aus Venedig die ersten tausend Kilometer hinter sich gebracht – ein Fünftel der Gesamtstrecke am neunten Renntag
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
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Der führende Italiener Andrea Marcato aus der Region Venedig. Er ist fast mit normalem Joggertempo auf der gigantisch langen Strecke unterwegs, geht zwischendurch sehr selten, macht wenig Pausen. Die Betreuer bremsen ihn derzeit eher. Bis ins Ziel sind es noch mehr als 4.000 Kilometer
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
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Versorgung der Blasen: Baumblätter aus Indien mit einem speziellen Wirkstoff. Mehr als 700 Kilometer hatten die Füße und Beine bei diesem Foto schon auf dem „Tacho“ in Salzburg-Lehen
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
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UItra-Langstreckenläufer, Yogi und Musiker Sri Chinmoy (1931-2007), der in Indien und den USA lebte. Ihm zu Ehren läuft das Rennen jedes Jahr in Queens, New York, heuer wegen der CoV-Krise in Salzburg.
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
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Salzburger Lokalmatador Ushika Muckenhumer bei Trinkpause
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
Gerald Lehner
Organisator Reisecker bei der Baumblatt-„Montage“ im Sanitätszelt gegen Blasen und Wunden. In die Entscheidungsphase tritt das Rennen noch mehrere Wochen lang nicht. Momentan führt der hier liegende Mann etwa hundert Kilometer vor dem Zweitplatzierten
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
Gerald Lehner
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
Flugbild: Gerald Lehner
Rennstrecke im kleinen Park von Salzburg-Lehen auf Höhe des Salzachkraftwerks – heuer der Ersatz für den traditionellen Rundkurs im New Yorker Stadtteil Queens, wo das Rennen wegen der CoV-Krise heuer nicht möglich ist
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
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Zwischen 15 und 20 Paar Laufschuhe verbraucht jeder Teilnehmer bis ins Ziel
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
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1990/1991 begann das humanitäre Engagement der internationalen Sri-Chinmoy-Zentren mit drei Hilfsgüterkonvois von Deutschland nach Moskau. Auf Bitte von Chinmoys Freund Ibrahim Gambari, UNO-Generalsekretär Kofi Annans Sonderberater für Afrika und Untergeneralsekretär für Politische Angelegenheiten an den Vereinten Nationen, sandte Chinmoys Netzwerk viele Hilfsgüter nach Angola, Ghana, Guinea-Bissau und Ruanda. Weitere Hilfslieferungen gingen nach Südafrika, Indien und Indonesien. Es folgten bis heute noch weitere Projekte.
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
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Salzburger Organisator und Teamleiter Reisecker, selbst Ultra-Langstreckenläufer und Yoga-Lehrer
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
Flugbild: Gerald Lehner
Versorgungszelt (roter Punkt) und Rennstrecke im kleinen Park von Salzburg-Lehen auf Höhe des Salzachkraftwerks – heuer der Ersatz für den traditionellen Rundkurs im New Yorker Stadtteil Queens, wo das Rennen wegen der CoV-Krise heuer nicht möglich ist
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
Flugbild: Gerald Lehner
Versorgungszelt (roter Punkt) und Rennstrecke im kleinen Park von Salzburg-Lehen auf Höhe des Salzachkraftwerks – heuer der Ersatz für den traditionellen Rundkurs im New Yorker Stadtteil Queens, wo das Rennen wegen der CoV-Krise heuer nicht möglich ist
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
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Start- und Zielbereich und zentrale Labestation
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
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In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
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In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
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In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
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Immer mehr Passanten kommen und interessieren sich: Das Salzburger Ehepaar Willi und Sieglinde Hecht
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
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Die Kinder der Vorschule in Lehen. „Ich will auch eine solche Läuferin werden“, sagte uns das Mädchen
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
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Die Ärztin Rotraut Scheiderbauer und Nirjharini Brandt aus Norwegen: Sie betreuen die Labestation. Brandt leitet auch das Küchenteam
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
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Küchenteam Nirjharini Brandt und Varalika Zmeu
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
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Titelseite auf einem Fachbuch von Sri Chinmoy übers Laufen. Mit einem Vorwort der US-Sportlegende Carl Lewis, der mit dem der Yogi eng befreundet war
In einem kleinen Park in Salzburg-Lehen wird derzeit Sportgeschichte geschrieben. Fünf Ultra-Langstreckenläufer duellieren sich bis November auf einer Gesamtstrecke von 5.000 Kilometern. Das Rennen geht über ca. 52 Tage. Wegen der CoV-Krise musste der „Sri Chinmoy Self-Transcendence Race“ heuer erstmals vom New Yorker Stadtteil Queens nach Europa verlegt werden.
Gerald Lehner

Alle Läufer sind berufstätig, richten fast ihre gesamte Freizeit auf Meditation bzw. Lauftraining aus und bezeichnen sich auch als Yogis. Sie gehören zu dem auf allen Kontinenten aktiven Netzwerk des Ultra-Langstreckenläufers, Yoga- und Meditationsmeisters Sri Chinmoy (1931-2007). Der lebte einst in Indien und den USA.

Wozu das Ganze? Reiner Wahn?

Organisator des Rennens in Salzburg ist Priyavadin Reisecker, ein Mathematiker und gebürtiger Oberösterreicher aus Hochburg-Ach. Er betreibt in der Landeshauptstadt ein vegetarisches Restaurant und hat selbst schon mehrfach an Ultra-Langstreckenläufen teilgenommen, die bis zu 15 Tage dauerten: „Das ist im Vergleich zu einem normalen Marathon schon auch hart, aber kein Vergleich zu dem, was wir hier über mehr als 50 Tage miterleben.“

Gefährliche Sekte?
Chinmoys Bewegung wurde von Teilen christlicher Kirchen immer wieder ideologisch angegriffen. 1995 gab es in Deutschland einen Gerichtsbeschluss, wonach Behörden des Bundes und der Länder von einer Aufnahme von Chinmoys Lauf- und Meditationsgruppen in die Liste gefährlicher „Jugendsekten und Psychogruppen" absehen sollen, weil es keinerlei Beweise für diese Kategorisierung gebe. Kritik gibt es laut Medienberichten immer wieder von Einzelpersonen. Bekannt ist auch das soziale Engagement der Bewegung in Ländern der Dritten Welt.

Reiner Wahn? Endloses Laufen im Kreis, ganz im Sinn der einstigen Selbsterkenntnis von Formel-1-Weltmeister Niki Lauda? Nun ja, so könnte man es schon auch sehen, schmunzelt Reisecker: „Letztlich geht es hier nicht um Triumphe über andere, nicht darum, die Konkurrenten niederzulaufen, sondern das eigene Ich und die Dinge, die uns ganz tief im Inneren auf der Seele liegen. Ein Mensch macht auf dieser Distanz emotional fast alles durch, was denkbar ist, Negatives und Positives – neben den körperlichen Leiden und Freuden.“

Globale Krise: „Vertrauen führt zum Ziel“

Ist das eine besondere Art dieser Egotrips, für die viele Arten von Extremsport berühmt und teils auch berüchtigt sind? „Die Welt steckt derzeit tief in der Krise, die negativen Energien scheinen massiv zu dominieren. Viele sagen, ein Ende sei nicht in Sicht. Aber unsere Teilnehmer sind überzeugt, dass sie hier nicht nur um sich selbst kreisen, sondern auch viele Menschen motivieren können, sich nicht hängen zu lassen. Es gibt immer einen Weg. Und es geht auch aus den großen Tiefs weiter, wenn du es anpackst, dir selbst und anderen vertraust. Und natürlich spielt das läuferische Vorbild unseres Yogameisters Sri Chinmoy dabei eine Rolle“, so Priyavadin Reisecker.

Auch der betreuende Arzt staunt

Der Austro-Amerikaner Tom Drekonja hat in Salzburg als Facharzt eine Praxis für Orthopädie. Er ist für Österreichs staatliche Behörden auch Experte und Gutachter für die Medizin der Luftfahrt und Flugzeugpilot. Drekonja untersucht nun als Ehrenamtler die Athleten in regelmäßigen Abständen, wenn sie Pausen machen: „Mich erstaunt, dass sie alle hervorragende Hämoglobinwerte haben, obwohl sie Vegetarier sind. Normalerweise kann ein Mensch solche Leistungen nur bringen, wenn er auch genug rotes Fleisch als Eisenlieferant auf dem Speiseplan hat. Aber ihre pflanzliche Kost ist äußerst gut und sorgfältig ausgewählt. Das Hauptproblem ist, dass sie über die sieben Wochen nicht zu viel Gewicht verlieren. Darum essen, essen, essen …“

Gewichtsverlust als Gefahr

Pro Tag bracht ein Läufer unter diesen Bedingungen etwa 10.000 Kilokalorien. In Priyavadin Reiseckers Salzburger Organisationsteam arbeiten zahlreiche Ehrenamtliche aus dem In- und Ausland mit – Männer und Frauen, die sich über sechs Wochen bei der intensiven Betreuung und Ernährung der fünf Läufer abwechseln und ergänzen. Es wird praktisch den ganzen Tag über gekocht und organisiert. Dazu kommt die Arbeit bei der Versorgung der Wunden und Muskeln.

Nachschub bei Schuhen schwierig, Füße werden größer

Jeder Athlet „vernichtet“ auf der Gesamtdistanz bis November zwischen 15 und 20 Paar Laufschuhe. Logistisch lasse sich das nur über den kleinen Laufsport-Laden von Stephan Tassani im grenznahen Piding (Bayern) bewältigen, sagt Reisecker: „Die großen Sporthandelsketten können und wollen uns da überhaupt nicht helfen. Die haben ihr Sortiment und Schluss. Das kleine Geschäft dagegen reagiert sehr schnell und unbürokratisch. Zum Beispiel werden die Füße der Läufer immer größer. Wer sonst 43 hat, braucht dann 45 oder 46 im Lauf der Wochen. Das bildet sich dann über Monate wieder zurück, wenn das Rennen vorbei ist.“

Salzburger können es kaum glauben

Von Tag zu Tag interessieren sich immer mehr Passanten aller Altersklassen und Schichten für das 5.000-Kilometer-Rennen. Die Organisatoren wünschen sich, dass manche Radfahrer in dem kleinen Park langsamer vorbeifahren, um auf dem Rundkurs niemanden zu gefährden.

Die liebevoll gestaltete Labestation für die fünf Athleten beim Versorgungszelt fällt besonders auf. Bei unserem ORF-Lokalaugenschein kam auch der Salzburger Pensionist Willi Hecht vorbei, ein noch immer guter Tennisspieler und Sportler – mit seiner im Rollstuhl sitzenden Frau Sieglinde: „Seit Tagen fällt mir das Zelt auf, aber ich dachte, das halt eine der vielen Benefiz-Aktionen. Nun weiß ich die Daten, Fakten und Hintergründe. Man braucht seine Zeit, um das wirklich zu begreifen. Diese fünf Männer machen das Unmögliche möglich. Wir kommen jetzt jeden Tag her.“