Masten Windkraft
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Umwelt

Flachauwinkl: Neuer Anlauf für Windräder

Auf dem Windsfeld bei Flachauwinkl (Pongau) wird ein neuer Anlauf für Windräder genommen. Dafür wird in hochalpinem Gelände ein 100 Meter hoher Messmast aufgebaut. Er soll Windgeschwindigkeiten untersuchen und Aufschlüsse für den Naturschutz liefern.

Es geht um das rund 2.000 Meter hoch gelegene Windsfeld am Talschluss von Flachauwinkl. Dort plante der Landesenergieversorger Salzburg AG bereits 2011 ein Windkraftprojekt. Diese Planungen wurden 2013 allerdings eingestellt.

Am Dienstag wurde dort der neue Messmast aufgestellt. Darauf montierte Geräte sollen etwa Windgeschwindigkeit, Windströmungsfeld und Temperaturen erfassen, sagen die Betreiber. Mit diesen Messungen wolle man den optimalen Standort für Windräder finden. Die Betreiber investieren für den Messmasten rund zwei Millionen Euro.

„Genaue Zahl der Windräder noch völlig offen“

Im Vorfeld war von fünf bis zwölf geplanten Windrädern auf dem Windsfeld die Rede. Doch so weit sei man noch nicht, sagt Markus Kirchner von der Windsfeld-Gesellschaft.

„Das ist noch völlig offen. Wir sind jetzt in einem Forschungsprojekt und führen ein bis zwei Jahre lang Windmessungen durch. Dann werden die Pläne konkretisiert. Eine gewisse Menge werden wir natürlich brauchen, um das Projekt überhaupt finanzieren zu können, das ist ganz klar. Aber eine genaue Zahl, wie viele Windräder es sein werden, kann man derzeit noch nicht nennen. Das wäre Kaffeesudleserei“, betonte Kirchner.

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Flachauwinkl Windkraft
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Das Windsfeld liegt in der Bildmitte, wo die Wolken zu sehen sind, auf Höhe der sichtbaren Strommasten
Windkraft Masten Hubschrauber
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Das Anbringen des Mastes ist Präzisionsarbeit aus der Luft
Flachauwinkl Windsfeld
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In diesem Bereich wird der Mast für die Messungen angebracht
Masten Windkraft Messungen
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Mit dem Hubschrauber werden einzelne Teile des Mastes geliefert
Masten Windkraft
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Von allen Seiten muss der Mast gut gesichert werden

Aus der Gemeinde Flachau und von der Landespolitik kommen positive Signale zu dem Projekt: Das Windsfeld sei der aktuell beste Standort für Windräder im Land, betonen sie. Denn es liege weitab vom Siedlungsraum, zudem verlaufe dort schon eine 110-kV-Starkstromleitung.

Umweltanwältin gegen Windräder

Landesumweltanwältin Gishild Schaufler lehnt die Windrad-Pläne auf dem Windsfeld hingegen ab. Der Standort sei für eine Windenergieanlage kritisch. Bereits 2012 seien die Windräder vom Amtsnaturschutz abgelehnt worden, betont Schaufler: So verlaufe zum Beispiel ein Flugkorridor von Bartgeiern über das Windsfeld. Auch Steinadler, Schneehühner oder Birkhühner seien in dem Gebiet heimisch.

Neuer Anlauf für Windräder auf dem Windsfeld

Der Salzburger Naturschutzbund steht dem Projekt hingegen vorsichtig positiv gegenüber. Denn die Betreiber untersuchen mit Spezialkameras auch Zugrouten von Vögeln am Windsfeld und wollen die Ergebnisse in der Planung berücksichtigen. So habe man auch Daten für Naturschutzverfahren, sagt Naturschutzbund-Geschäftsführer Hannes Augustin.