Während die Zahl der Kontrollen der Polizei vor allem aus hygienischen Sicherheitsgründen deutlich reduziert wurde, blieb die Zahl der stark betrunkenen Autofahrer nahezu gleich. Die Zahlen überraschen sogar die Polizei selbst.
Wegen der Covid-Sicherheitsbestimmungen ab Ende März hat die Exekutive die Routinekontrollen und Planquadrate stark eingeschränkt. Direkter persönlicher Kontakt sollte möglichst vermieden werden, um eine Verbreitung des Corona-Virus zu verhindern.
Trozt viel weniger Tests fast gleich viele stark Betrunkene
Als Folge davon wurden zwischen Anfang April und Ende Juli nur mehr rund 21.000 Alkotests gezählt- im Vergleichzeitraum 2019 waren es noch knapp 44.000 Alkotests gewesen, also mehr als doppelt so viele. Dem entsprechend ist auch die Zahl der erwischten Alkosünder, die nur leicht betrunken waren, im gleichen Ausmaß gesunken.
Dagegen blieb der Anteil stark betrunkener Lenker mit einem Alkoholwert über 0,8 Promille fast gleich. Im Verhältnis zu den durchgeführten Tests wurden somit wesentlich mehr stark betrunkene Autolenker ertappt als im Vergleichszeitraum 2019.
Geändertes Sozialverhalten könnte Konsum erhöht haben
Eine Erklärung dafür fällt den Behörden schwer. Zwei mögliche Gründe kommen laut Polizei in Betracht: Einerseits haben Streifen vor allem im Lockdown wesentlich schärfer auf Autofahrer reagiert, die unsicher oder auffällig unterwegs waren. Gleichzeitig könnte sich durch das geänderte Sozialverhalten auch der private Alkoholkonsum zu Hause verstärkt haben.
Gesichert ist das aus polizeilicher Sicht allerdings keineswegs. Ob die erhöhte Alkohol-Rate im Straßenverkehr auch Auswirkungen auf das Unfallgeschehen hatte, steht noch nicht fest – die offizielle Statistik für das erste Halbjahr 2020 wird voraussichtlich im Oktober veröffentlicht.