Demonstration von 380 KV Freileitungsgegnern im Wald am Rengerberg
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Politik

380 kV-Protest: Tag zwei ohne Zwischenfälle

Den zweiten Tag in Folge demonstrierten am Mittwoch am Rengerberg bei Bad Vigaun (Tennengau) Gegner der 380-kV-Freileitung. Diesmal waren die Protestierenden alleine – ohne Polizisten und Forstarbeiter. Es gab keine Zwischenfälle.

Ein gutes Dutzend Demonstranten traf am Mittwoch um 6.00 Uhr früh wieder beim Waldrand auf dem Rengerberg ein. Mit brennenden Kerzen und Plakaten für die Verkabelung der 380-kV-Freileitung setzen sie ihren friedlichen Protest fort.

Völlig ungehindert gelangten die Demonstranten für das Erdkabel am Mittwoch auf das Waldstück, wo tags zuvor noch unter Polizeischutz erste Bäume für die Freileitung gerodet wurden. Obmann Franz Fuchsberger vom Verein „Fairkabeln“ appellierte bei der Kundgebung am Mittwoch an die Politik.

„Landes- und Bundespolitiker sollen hierher kommen“

„Immerhin kann bei Grundstücksenteignungen der Prozess rückgängig gemacht werden. Die Bäume, die ohne Not gefällt wurden, können hingegen nicht mehr aufgestellt werden. Es wird doch wohl noch so viel Zeit sein, die paar Tage und Wochen abzuwarten, bis der oberste Verwaltungsgerichtshof Gerichtshof den Urteilssspruch fällt. Und wir glauben eben, dass wir bei Gericht Erfolg haben werden. Und deshalb fordern wir auch die Landes- und Bundespolitiker auf, ebenfalls hierher zu kommen“, sagte Fuchsberger.

Neben Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn von den Grünen wurde auch ÖVP-Chef Landeshauptmann Wilfried Haslauer von den Aktivisten zum Lokalaugenschein eingeladen – dies mit Hinweis auf die steigende Zahl der Unterstützer.

„11.000 Menschen sind wahlentscheidend“

„Wir wachsen munter weiter. Und 11.000 Menschen im Bundesland Salzburg sind wohl wahlentscheidend. An die Adresse der ÖVP sei daher gesagt: Holt Euch die Bonuspunkte. Wenn ihr sie allerdings nicht holt, dann ist der Umkehrschluss naheliegend. Dann werdet ihr die Rechnung von uns kassieren“, betonte Fuchsberger. Ihre Proteste wollen die Aktivisten in den nächsten Wochen jedenfalls fortsetzen, ergänzte Fairkabeln-Obmann Fuchsberger.

Tagesgespräch war auch am Mittwoch noch der Großeinsatz der Polizei vom Dienstag, als diese mit fast zwei Dutzend VW-Bussen in den Tennengau ausrückte.

„Wer bezahlt diese Polizeieinsätze?“

Offiziell hieß es, die Arbeiter der Bundesforste müssten geschützt werden. Für solche Argumente der Behörden zeigten die Demonstranten freilich kein Verständnis: „Es ist lächerlich, dass da 22 Busse mit Polizisten auffahren. Wegen uns, die da friedlich demonstrieren. So viele Leute waren wir nicht. Das ist total unverhältnismäßig. Und das muss ja auch jemand bezahlen. Warum müssen wir das alle miteinander auch noch bezahlen als Steuerzahler?“

Hoffnung der Gegner auf Höchstgerichte

Die Salzburger Erdkabel-Befürworter betonen, ihren friedlichen Protest jedenfalls so lange fortzusetzen, bis die Höchstgerichte endgültig über die Rechtmäßigkeit des Projektes entschieden haben, oder die Verbund-Tochterfirma APG als Projektbetreiberin doch noch auf eine Verkabelung der Starkstromleitung umschwenkt.

380 kV-Protest: Tag zwei ohne Zwischenfälle

Den zweiten Tag in Folge demonstrierten am Mittwoch am Rengerberg bei Bad Vigaun (Tennengau) Gegner der 380-kV-Freileitung. Diesmal waren die Protestierenden alleine – ohne Polizisten und Forstarbeiter.