Mit starkem Protest wurden am Dienstagmorgen die Forstarbeiter auf dem Rengerberg empfangen. Dutzende Polizisten sorgten dafür, dass die Rodungen beginnen können. Die Gegner des Projektes kritisieren, dass für diese Arbeit ein Urteil des Verwaltungsgerichtes fehlen würde, wie Franz Köck von IG Erdkabel betont: „So lange dieses Urteil nicht da ist, sehen wir diese Arbeiten als illegal. Jeder Häuslbauer muss mit dem Baubeginn warten, bis der letzte Einspruch behandelt worden ist. Und das ist hier überhaupt nicht der Fall.“
„Fadenscheinige Argumente des Bezirkshauptmanns“
Weil ihre Mahnwache im Wald behördlich verboten wurde, versammelten sich die Gegner der Freileitung auf Privatgrund vor dem Wald: „Eine angemeldete Demonstration ist ein Bürgerrecht und steht auch in der Verfassung. Das wurde uns vom Bezirkshauptmann mit fadenscheinigen Argumenten versagt."
Keine Stellungnahme der Behörden
Beim Land Salzburg und bei den Bezirksbehörden fand sich Dienstag niemand, der zu einer Stellungnahme dazu bereit gewesen wäre. Es heißt, der Tag sei sehr friedlich verlaufen. Die Demo im Wald sei aus Sicherheitsgründen verboten worden, die vor dem Wald sei erlaubt gewesen.
Die Demonstranten wollen weiter auf dem Rengerberg ausharren und gegen die derzeit laufenden Enteignungsverfahren im Tennengau und weitere Schlägerungen zu protestieren. Der Bauer Josef Siller betont, die Vorgangsweise der Freileitungsbetreiber sei ein Missbrauch der Möglichkeiten.
Kritik an Politik und Verwaltung
Und Franz Köck von der IG Erdkabel kritisiert, dass kein einziger Politiker anwesend sei, um mit der Bevölkerung zu sprechen: „Die sitzen alle zu Hause oder irgendwo in ihren Tintenburgen, schauen von der Ferne zu, dass sie ja niemand sieht. Aber wir werden dann bei den Wahlen auch zu Hause bleiben.“
Neue Partei in Vorbereitung?
Die Freileitungsgegner denken nun auch an eine Parteigründung und wollen Mittwoch wieder demonstrieren. Ob dann wieder ein Großeinsatz der Polizei stattfindet, das ist noch unklar.