Nur wenige Aufträge für Fremdenführer während der Krise
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Tourismus

Existenzängste bei Fremdenführern

Die Lage der Salzburger Fremdenführer bleibt wegen der CoV-Krise weiter angespannt. Laut der Sprecherin der Salzburger Fremdenführer, Inez Reichl-de Hoogh, gibt es nach wie vor kaum Aufträge. Für viele Kollegen sei die Situation mittlerweile existenzbedrohend.

15 der rund 200 staatlich geprüften Fremdenführer in Salzburg haben ihr Gewerbe ruhend gestellt und sind auf Jobsuche. Für Alexander Steinhart, einen staatlich geprüften Fremdenführer, war es am Sonntag eine der wenigen Führungen in der heurigen Saison.

Er hatte rund 200 Führungen weniger als im Vorjahr, und mit dieser Auslastung geht es ihm noch besser als den meisten seiner Kollegen. „Es geht uns nicht gut, viele von uns sind zu Hause und sind verzweifelt, weil wir eigentlich keine Aufträge haben – die Lage ist traurig“, so beschreibt die Spartensprecherin die Situation der Fremdenführerbranche.

Bis zu 95 Prozent Umsatzeinbußen

Salzburgs staatlich geprüfte Fremdenführer sprechen von Umsatzeinbußen von bis zu 95 Prozent, die meisten haben den Härtefallfonds beantragt. Etliche mussten sich bereits neue Jobs suchen. Bereits während des Lockdowns brach ihnen die Arbeit weg – doch auch danach sind die meisten Gäste in der Stadt ausgeblieben: keine Briten, keine Amerikaner, keine Asiaten.

„Es gibt kaum Firmenausflüge und auch keine Vereine, die die Stadt erkunden wollen. Die Touristen sind in kleineren Gruppen unterwegs, sie gehen dazwischen auf ein Eis und bleiben großteils im Freien, aber sie buchen kaum eine Führung“, schildert die Sprecherin der Salzburger Fremdenführer Reichl-de Hoogh.

Führungen mit Österreichern und Deutschen

So kommen in diesem Sommer hauptsächlich deutsche Gäste, die zumindest einige der Führungen durch die Altstadt buchen. Überrascht zeigte sich Spartensprecherin Reichl-de Hoogh über zahlreiche Buchungen von Österreichern und auch von Salzburgern. „Das war sehr schön, dadurch waren wir in Bewegung und haben von der Stadt ein bisschen erzählen können.“

Sonntagsspaziergänge und Abend-Führungen sollen locken

Salzburgs Fremdenführer setzen laufend neue Initiativen um, um ihre Gäste weiterhin zu unterhalten, etwa die Sonntagsspaziergänge oder abendliche Führungen, sogenannte Sternstunden, rund um Salzburger Persönlichkeiten.

Existenzängste bei Fremdenführern

Die Corona-Krise hat viele Branchen hart getroffen – auch jene der Fremdenführer. Die Gäste in der Stadt sind großteils ausgeblieben oder haben kaum Führungen gebucht. Etliche der rund 200 staatlich geprüften Fremdenführer in der Stadt Salzburg haben ihr Gewerbe bereits ruhend gestellt und sind auf Jobsuche.