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Gerald Lehner
Gerald Lehner
Lifestyle

Alpenverein im Web: CoV-Notlösung als Zukunftsmodell?

Der Alpenverein in der Stadt Salzburg ruft seine 23.000 Mitglieder wegen der CoV-Krise erstmals auf, über das Internet virtuell an einer realen Jahreshauptversammlung und internen Diskussionen teilzunehmen. Das Modell könnte über die CoV-Krise hinaus in die Zukunft weisen, um mehr Ehrenamtler zur Mitarbeit anzuregen.

Nicht nur Stadtbewohner, auch viele Flachgauer und Innviertler Bergsteiger, Skitourengeher, Kletterer und Wanderer gehören zur ÖAV-Sektion in der Landeshauptstadt. „Wir überlegen schon lange, wie wir mehr Mitglieder motivieren können, sich an der vereinsinternen Demokratie zu beteiligen“, sagt Gerd Frühwirth, der stellvertretende Vorsitzende des ÖAV-Salzburg. Schwerpunktthema ist heuer der Ankauf und Bau eines neuen Vereinsheims. Es geht also auch um viel Geld.

Debattenkultur übers Web fördern

Wegen der CoV-Krise wird nun die kommende Jahreshauptversammlung am Mittwoch, 16. September, einerseits real in einem Saal und parallel dazu via Internet abgehandelt, übertragen und diskutiert: „Normalerweise kommen nur etwa ein Prozent der Mitglieder zu Jahreshauptversammlungen. Wir hoffen, dass sich über Internet heuer erstmals viel mehr beteiligen.“

In dem seit Jahren genutzten Saal im Tagungszentrum Heffterhof (Salzburg-Parsch) finden normalerweise 300 Personen ihre Plätze. Wegen CoV dürfen heuer laut Behörden nur hundert anwesend sein. Alle, die kommen wollen, müssen sich im Vorfeld anmelden.

Nur hundert dürfen real dabei sein

Der Salzburger Alpenverein greift für die Übertragung auf neueste Technik und Software aus Deutschland zurück. Diese soll eine breite Teilnahme von Mitgliedern übers Internet ermöglichen – inklusive Diskussionen. Die Systeme seien entwickelt worden, um bei Aktionärsversammlungen in der Wirtschaft möglichst breite Foren zu schaffen – trotz CoV-Krise, sagt Frühwirth: „Wir haben dazu nun zwei Kameras, Tonmischpult, Encoder, Live-Stream-Ausrüstung und Software für Koordination und Abstimmung von Beiträgen.“

„Bei den Jüngeren viel Begeisterung“

Offenbar sind jüngere ÖAV-Mitglieder schon länger Feuer und Flamme für die Neuerung. Es gebe schon viele Rückmeldungen und Anmeldungen via Internet, sagt Schriftführerin Gudrun Wallentin: „Das widerlegt unsere Sorge, dass der Live-Stream nur zweite Wahl sein könnte, wenn die Plätze im Heffterhof vergeben sind. Wir sind dennoch gespannt, ob alles klappt.“

Es könnte durchaus sein, so die Funktionärin, "dass künftig alle Jahreshauptversammlungen der 23.000 Vereinsmitglieder beim ÖAV in der Stadt Salzburg so abgehalten werden, um die Teilnehmerzahl generell zu erweitern – ob CoV-Krise oder nicht.“ Man könne mit dem Handy dann während der Jahreshauptversammlung auch in Büro, Werkstatt, zu Hause, im Gebirge oder auf einer Alm sitzen und mitreden, schmunzelt Vize-Vereinschef Frühwirth.