Rettungshubschrauber mit Patientin am Bergetau am Salzburg Airport
ÖAMTC/Salzburg Airport
ÖAMTC/Salzburg Airport
Chronik

Verletzte am Bergetau bis zum Airport geflogen

Eine ungewöhnliche Rettungsaktion haben Salzburger Flugretter Dienstagabend durchgeführt. Da es für eine normale Bergung schon zu dunkel war, haben sie eine verletzte Bergsteigerin am Tau zehn Kilometer weit zum Salzburger Airport geflogen.

Die Bergsteigerin hatte sich beim Abstieg vom Untersberg bei Marktschellenberg (Berchtesgadener Land) direkt im Grenzgebiet zu Salzburg am Knie verletzt und konnte nicht mehr weiter. Sie und ihr Begleiter alarmierten deshalb die Einsatzkräfte.

Doch die Bergeaktion etwas unterhalb der Toni-Lenz-Hütte auf ungefähr 1.300 Metern Seehöhe wurde für Klaus Egger, Pilot der ÖAMTC-Notarzthubschraubers Christophorus 6 in Salzburg, eine Herausforderung. Denn normalerweise wird bei solchen Bergungen aus Steilgelände der Verletzte am Tau zu einem nahen Zwischenlandeplatz geflogen. Dort nimmt ihn das Hubschrauberteam dann an Bord.

Video der Taubergung am Untersberg

Quelle: ÖAMTC/privat

Dunkelheit machte Landung in der Nähe unmöglich

Doch da die Bergung in diesem Fall genau mit dem Ende der Abenddämmerung um 20.40 Uhr zusammenfiel, habe er wegen der Dunkelheit keine Wiese zum Landen gehabt, schildert Egger: „Das hätte bedeutet, dass ich ins Finstere hineinlande“. Das sei ein zu großes Risiko.

Rettungshubschrauber mit Patientin am Bergetau am Salzburg Airport
ÖAMTC/Salzburg Airport
Der Rettungshubschrauber setzte die Verletzte mit den Helfern direkt am Vorfeld des Salzburger Flughafens ab

Da die Unfallstelle am Untersberg aber nur rund zehn Kilometer Luftlinie vom Salzburger Flughafen entfernt ist, funkte der Pilot den Controller am Tower an – und der habe sehr schnell reagiert, sagt Egger: „Er hat geschaut, dass kein Flugverkehr auf der Strecke ist“. Zudem habe der Flughafen gleich die volle Beleuchtung auf dem Vorfeld eingeschaltet, auch Rettung und Flughafenfeuerwehr hätten sie bereits erwartet.

Am Tau hängend mehrere hundert Meter über der Stadt

Die Bergsteigerin wurde so zusammen mit dem Notarzt und dem Flugretter am 30-Meter-Tau hängend zum Flughafen geflogen – in luftiger Höhe: Über der Stadt Salzburg seien es teilweise schon mehrere hundert Meter über Grund gewesen, schätzt Pilot Egger. Er habe einen langsamen Sinkflug bis zum Flughafen gemacht. Nach nur wenigen Minuten in der Luft landete die Verletzte mit dem Rettern sicher auf dem Vorfeld des Airports – und freute sich trotz der Schmerzen durch den Kreuzbandriss im Knie über die gelungene Bergungsaktion.

Spektakuläre Hubschrauberbergung

Am Seil unter dem Hubschrauber hängend ist ein Salzburgerin zehn Kilometer vom Untersberg bis zum Salzburger Flughafen geflogen. Dieses ungewöhnliche Bergemanöver haben Flugretter Dienstagabend durchgeführt. Die Frau hatte sich beim Abstieg vom Untersberg verletzt. Bis zum Rettungstransport war es aber zu dunkel, um woanders zu landen. Deshalb gab es die spektakuläre Rettungsaktion .